Rösler verteidigt Praxisgebühr

Berlin – Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will an der Praxisgebühr von zehn Euro, die beim ersten Arztbesuch im Quartal erhoben wird, festhalten.
„Sie bringt der gesetzlichen Krankenversicherung 1,5 Milliarden Euro im Jahr“, erklärte der Minister beim vierten „Wortwechsel“ des Deutschen Ärzteblattes am 2. November vor knapp 500 Ärztinnen und Ärzten sowie Medizinstudierenden an der Berliner Charite. „Angesichts der Finanzsituation kann ich nicht versprechen, dass wir darauf verzichten werden.“
Eingeführt hatte die Praxisgebühr 2004 Röslers Amtsvorgängerin Ulla Schmidt (SPD). Die an der Podiumsdiskussion des Deutschen Ärzteblattes teilnehmende Berliner Hausärztin Beate Mälzer verwies jedoch darauf, dass der Einzug der Praxisgebühr seit Jahren für Ärztinnen und Ärzte einen enormen Mehraufwand bedeute. „Für uns ist das ein durchlaufender Posten, der viel Zeit unserer Mitarbeiter in Anspruch nimmt“, kritisierte sie.
Rösler verwies auf die Möglichkeit, dies unbürokratischer zu regeln, beispielsweise über die Versichertenkarte. „Es gibt Modelle, die Praxisgebühr über die elektronische Gesundheitskarte automatisch einziehen zu lassen – ähnlich wie man auch im Internet spezielle Dienste abrechnen kann“, erklärte er.
Mit den Krankenkassen bespreche er gerade solche Möglichkeiten. Voraussetzung für die Etablierung dieses Verfahrens sei allerdings eine weite Verbreitung der elektronischen Gesundheitskarte und ihre Akzeptanz in den Praxen.
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