Ausland

11,8 Milliarden für Opfer verseuchter Blutkonserven

  • Donnerstag, 31. Oktober 2024
Aktivisten, darunter viele, die selbst infiziert und von infiziertem Blut betroffen sind./picture alliance, PA Wire, Victoria Jones
Aktivisten, darunter viele, die selbst infiziert und von infiziertem Blut betroffen sind./picture alliance, PA Wire, Victoria Jones

London – Die britische Regierung hat eine milliardenschwere Entschädigung für Opfer eines Skandals um verseuchte Blutkonserven angekündigt. Insgesamt sollen 11,8 Milliarden Pfund (14,1 Milliarden Euro) aus­gezahlt werden, wie Finanzministerin Rachel Reeves im Parlament in London sagte.

Im größten Behandlungsskandal des britischen Gesundheitsdiensts NHS hatten in den 1970er- und 1980er-Jahren etwa 30.000 Menschen kontaminierte Blutprodukte erhalten. Mehr als 3.000 Opfer starben, nachdem sie sich bei Bluttransfusionen oder Behandlungen mit HIV oder Hepatitis C infiziert hatten.

Ein Bericht prangerte Versagen von Politikern, Behörden und Medizinern an: Der Skandal sollte damals ver­tuscht werden. Die abgewählte konservative Regierung habe sich zwar für den Skandal entschuldigt und Entschädigung angekündigt, sagte Reeves von der sozialdemokratischen Labour-Partei. Sie habe aber kein Geld dafür in ihrem Haushalt eingeplant.

Auch die Opfer eines anderen Skandals sollen entschädigt werden. Reeves sagte, für die Betroffenen seien 1,8 Milliarden Pfund vorgesehen. Dabei geht es um fehlerhafte Abrechnungen beim Dienstleistungsunternehmen Post Office.

Hunderte Post­filialleiter waren zu Unrecht beschuldigt und in vielen Fällen verurteilt worden, weil sie sich bereichert hätten. Verantwortlich waren aber Fehler im IT-System „Horizon“ des Unternehmens Fujitsu.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung