Ausland

25 Staaten drängen auf Ende des Gaza-Kriegs

  • Dienstag, 22. Juli 2025
Gaza Palästinenser Flucht
Palästinenser fliehen aus Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens, nachdem das israelische Militär in dem Gebiet Evakuierungsbefehle erteilt hat. /picture-alliance, AP, Abdel Kareem Hana

Rom/Tel Aviv/Gaza – Die Außenminister von 25 Ländern mahnen in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Kriegs im Gazastreifen an und kritisieren zugleich Israels Umgang mit der humanitären Hilfe für das abgeriegelte Gebiet.

„Der Krieg in Gaza muss jetzt beendet werden“, heißt es in dem Text. „Weiteres Blutvergießen dient keinem Zweck.“ Die weiter in Gaza festgehaltenen Geiseln müssten sofort freigelassen werden. Das israelische Außenministerium wies die Erklärung als „ohne Bezug zur Wirklichkeit“ zurück.

Die Erklärung würde ein „falsches Signal“ an die islamistische Hamas senden, hieß es. Die Terrororganisation habe den Krieg begonnen und sei „allein“ dafür verantwortlich, dass es trotz laufender Gespräche noch zu keiner Waffenruhe und Geiselfreilassung gekommen sei, hieß es seitens des Außenministeriums.

Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von den Außenministern Italiens, Frankreichs, Österreichs, des Vereinigten Königreichs, Belgiens und Kanadas sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehört nicht zu den Unterzeichnern.

Die Außenminister kritisieren in ihrer Erklärung auch Israels Umgang mit humanitärer Hilfe: „Das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde“, heißt es in dem Schreiben.

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte seine Sorgen über die „katastrophale humanitäre Lage“ in Gaza auf X. Er habe mit seinem israelischen Kollegen telefoniert. „Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen.“

Zuvor hatte Israels Armee die Menschen mehrerer Stadtteile in Deir al-Balah aufgefordert, sich in den Südwesten nach Al-Mawasi zu begeben. Die Zeltsiedlung definiert Israel als sicheren Rückzugsraum für Zivilisten.

Allerdings hatte es in der Vergangenheit auch dort israelische Angriffe mit vielen Toten gegeben. Israel hatte sich bislang in Deir al-Balah militärisch zurückgehalten, weil dort von der islamistischen Hamas verschleppte Geiseln vermutet werden.

Mit der Räumungsanordnung für Deir al-Balah befinden sich nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA nun 87,8 Prozent der Fläche des Gazastreifens unter Evakuierungsbefehl oder innerhalb Israels militärischer Sperrgebiete. Die Bevölkerung sei nun auf zwölf Prozent des Gazastreifens zusammengepfercht. Das Küstengebiet am Mittelmeer ist flächenmäßig etwa so groß wie München.

dpa

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