Ärzte warnen: Niederlande droht Krankenhausnotstand „Code Schwarz“

Den Haag – Niederländische Mediziner befürchten den Notzustand in Krankenhäusern. Wenn die Infektionszahlen nicht schnell zurückgingen, dann drohe in der nächsten Woche „Code Schwarz“, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Intensivmediziner, Diederik Gommers, heute im Radio.
Bei „Code Schwarz“ muss eine Triagekommission in Krankenhäusern entscheiden, welchen Patienten noch geholfen wird. Mehrere Krankenhäuser im Land seien so überfüllt mit COVID-19-Patienten, dass die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht sei, sagte Gommers.
Schon jetzt werden nach Angaben der Krankenhäuser viele Operationen abgesagt, darunter auch Krebs- und Herz-Operationen. Den Notzustand in Krankenhäusern hatte es während der Coronaepidemie noch nicht gegeben.
Dennoch hält die Regierung weiter an der Lockerung der Coronamaßnahmen fest. Ab Mittwoch sollen die Ausgangssperre aufgehoben werden und Terrassen von Gaststätten sowie Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Ministerpräsident Mark Rutte sprach von einem „akzeptablen Risiko.“ Durch die zunehmende Zahl der Impfungen werde Anfang Mai ein Rückgang der Infektionen erwartet.
Die Niederlande sind ein Hochinzidenzland. Zur Zeit kommen auf 100.000 Einwohner rund 280 Coronainfektionen in einer Woche. In Deutschland liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz zum Vergleich bei etwa 164.
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