Ärztestreik in Bolivien wegen Haftstrafen für Kunstfehler
La Paz – Ein Ärztestreik hat in Bolivien die öffentlichen Hospitäler und die Behandlungen über Krankenkassen seit einem Monat lahmgelegt. Die Ärzte protestieren gegen eine angebliche Kriminalisierung ihrer Tätigkeit. Das neue bolivianische Strafgesetzbuch sieht bei medizinischen Kunstfehlern Freiheitsstrafen von bis zu sechs Jahren Haft vor.
Die Regierung stellte als Bedingung für einen Dialog die Aufhebung des Streiks. Die Ärzteverbände erklärten sich am vergangenen Wochenende bereit, den Streik für zwei Stunden aufzuheben, um ein Regierungsangebot zu empfangen. Mehr als 800.000 Arzttermine und 10.000 geplante Operationen mussten nach Angaben des Gesundheitsministeriums verschoben werden.
Bei einer Demonstration von Ärzten und Medizinstudierenden in La Paz kam es am vergangenen Donnerstagabend zu Zwischenfällen mit der Polizei. Fünf Menschen wurden verletzt, unter ihnen zwei Polizisten, wie das Innenministerium berichtete. Drei Demonstranten seien festgenommen worden.
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