Ausland

Afrikanische Gesundheitsbehörde: eine Million Mpox-Impfdosen gesichert

  • Donnerstag, 29. August 2024
/picture alliance, ABACA
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Brazzaville – Angesichts der schnellen Ausbreitung der Krankheit Mpox vor allem in Zentralafrika hat die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa eine Million Impfdosen durch Zusagen der Europäischen Union (EU), Deutschlands und anderer Staaten gesichert.

Das sagte CDC Generaldirektor Jean Kaseya gestern auf dem Afrika-Regionaltreffen der Weltgesundheits­organi­sation (WHO) im kongolesischen Brazzaville. Allerdings seien bisher nur in Nigeria Impfstoffe einge­troffen. Ein Aktionsplan für den gesamten Kontinent solle heute gestartet werden. Zugleich warnte er: „Wir sind noch immer nicht vorbereitet auf eine weitere Pandemie.“

Mpox müsse als ernste Warnung für die nächste Pandemie angesehen werden, betonte Kaseya. Umso wich­ti­ger sei eine eigene Impfstoffherstellung in Afrika. Darum habe die CDC dem Unternehmen Bavarian Nordic, einem der beiden Produzenten von Mpox-Impfstoffen, einen afrikanischen Hersteller für eine Zusammen­arbeit vorgeschlagen. „Wir glauben, dass der Mpox-Impfstoff sehr bald in Afrika produziert wird.“

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte, der Kampf gegen Mpox finde die Aufmerk­samkeit der internationalen Gemeinschaft erst jetzt, nachdem Krankheitsfälle außerhalb Afrikas aufgetreten seien. „Wir haben seit Jahren zu mehr Forschung und der Entwicklung von Diagnosetests und Impfstoffen aufgerufen“, sagte er.

Roger Kamba, der Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo, die am stärksten von Krank­heits­fällen betroffen ist, wies auf die rapide Verbreitung von Mpox hin. Während 2022 noch 5.000 Fälle registriert worden seien, seien es in diesem Jahr bereits mehr als 17.000. Gleichzeitig sei die Sterblichkeitsrate von 4,5 auf 7,4 Prozent gestiegen.

„Wir müssen so viele Fälle wie möglich erkennen, und das so früh wie möglich“, betonte Kamba angesichts der begrenzten Diagnosekapazitäten. Die WHO hatte Mitte August wegen der Mpox-Ausbrüch in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden.

dpa

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