Ärzte ohne Grenzen melden Angriff auf Krankenhaus im Südsudan
Juba – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat einen Angriff auf ein vor ihr betriebenes Krankenhaus im Südsudan gemeldet. Die Klinik in Old Fangak sei am frühen Samstagmorgen von Kampfhubschraubern bombardiert worden, teilte die NGO mit.
Bei dem Angriff seien die Apotheke des Krankenhauses und alle dort aufbewahrten Medikamente zerstört worden. Ein Patient und ein Mitarbeiter seien verletzt worden. Bei einem Drohnenangriff auf den neben dem Krankenhaus gelegenen Markt seien anschließend mindestens sieben Menschen getötet worden, erklärte MSF weiter.
„Das Krankenhaus ist eindeutig als solches gekennzeichnet. Ich glaube nicht, dass es sich um einen Unfall handelt“, sagte der Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan, Mamman Mustapha. Das Krankenhaus der NGO ist nach ihren Angaben das einzige im Bezirk Fangak.
Die Lage im Südsudan hatte sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, nachdem der Konflikt zwischen Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und Unterstützern des Ende März festgenommenen Vizepräsidenten Riek Machar wieder aufgeflammt war.
Die neuen Kämpfe gefährden ein 2018 geschlossenes Friedensabkommen, das einen fünfjährigen Bürgerkrieg beendet hatte. In dessen Verlauf waren rund 400.000 Menschen getötet worden. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan abgespalten und gilt trotz großer Ölvorkommen als einer der ärmsten Staaten der Welt.
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