Australische Ärzte diagnostizieren wieder Skorbut
Sydney – In Australien sind mehrere Fälle der alten Seemannskrankheit Skorbut diagnostiziert worden. Das Wiederaufkommen von Skorbut sei auf falsche Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen, sagte die Diabetes-Expertin Jenny Gunton. In Australien wurden zwölf Fälle von Skorbut festgestellt, in medizinischen Fachblättern ist aber auch von Skorbutfällen in Spanien und Großbritannien die Rede. Die Krankheit führt zu Zahnfleischbluten, mangelnder Wundheilung und Hautentzündungen.
„Ich konnte es gar nicht glauben“, sagte die Patientin Penelope Jackson dem Sydney Morning Herald. „Ich dachte, stopp mal, Skorbut gibt es schon seit Jahrhunderten nicht mehr.“ Sie habe die Krankheit mit dem Weltenbummler Captain Cook verbunden. Von James Cook ist überliefert, dass er als einer der ersten den Zusammenhang zwischen dem mangelnden Verzehr von frischen Früchten und Skorbut nachvollzog.
„Der menschliche Körper kann Vitamin C nicht bilden, daher müssen wir Nahrungsmittel zu uns nehmen, in denen es enthalten ist“, sagte Gunton. Aufgrund ihrer Untersuchungen rät sie Ärzten dazu, auf ein besonderes Skorbutrisiko bei Diabetes-Patienten zu achten. Vitamin C ist unter anderem in Orangen, Brokkoli, Kiwi, Paprika, Grapefruit und Erdbeeren enthalten. Durch langes Kochen verliert das Vitamin C seine Wirksamkeit.
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