Ausland

Bericht des Weltklimarates: Erderwärmung auch in Europa mit Konsequenzen

  • Montag, 28. Februar 2022
/Eli Mordechai, stock.adobe.com
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Berlin – Der neue Bericht des Weltklimarates (IPCC) zu Klimafolgen und -anpassung sagt auch für Europa schwerwiegende Konsequenzen der Erderwärmung voraus. Bereits die bisherige Erwärmung um 1,1 Grad habe „Auswirkungen auf natürliche und menschengemachte Systeme in Europa“, heißt es in dem heute in Berlin veröffentlichten Bericht. So seien Hitzewellen und Dürren häufiger geworden.

Für die Zukunft zeichneten sich vor allem für südeuropäische Regionen weitreichende negative Folgen der Erwärmung ab. Als Hauptrisiken werden Gesundheitsprobleme durch Hitzewellen, Dürren, Wasser­mangel sowie Überflutungen an Flüssen und steigende Meeresspiegel genannt.

Zwar gebe es teils wirksame Möglichkeiten der Anpassung und Schadensbegrenzung, spätestens ab einer Erderwärmung von drei Grad oder mehr sei ein solcher Schutz aber „nur noch begrenzt möglich“.

Die Zahl der Hitzetoten in Europa dürfte sich laut IPCC bei einer Erwärmung um drei Grad im Vergleich zu einem 1,5-Grad-Szenario etwa verdoppeln oder verdreifachen, heißt es in dem Bericht. Dann würden auch die Gesundheitssysteme an Grenzen stoßen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat anlässlich des neuen Berichts des IPCC ein entschlossenes Handeln im Kampf gegen die Erderwärmung angekündigt. Dazu gehöre auch eine konsequente Anpassung an Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse, erklärte die Ministerin heute. Eine vorsorgende Anpassungsstrategie werde klare Ziele vorgeben, kündigte Lemke an. Mit einem Sofortprogramm Klimaanpassung, das in der nächsten Zeit verabschiedet werden soll, will die Bundesregierung ihre Anstrengungen deutlich hochfahren.

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, nannte die Klima-Entwicklungen „sehr beunruhigend“. Der neue IPCC-Bericht stimme aber auch zuversichtlich, da er zeige, dass Anpassungsmaßnahmen weltweit zunehmend umgesetzt würden.

Das gelte auch für Deutschland, sagte Messner. Im vergangenen Jahr hatte die frühere Bundesregierung einige zusätzliche Fördermaßnahmen auf den Weg gebracht – unter anderem, um Einrichtungen wie Kitas oder Altenheime besser für Extremwetterereignisse zu wappnen.

afp/dpa

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