Biden will Abnehmmedikamente für Millionen US-Bürger erschwinglich machen

Washington – Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden will für Millionen US-Bürger Medikamente zur Gewichtsreduzierung über die staatliche Krankenversicherung zugänglich machen. „Für zu viele Amerikaner sind diese wichtigen Behandlungen zu teuer und daher unerschwinglich“, sagte ein US-Regierungsvertreter heute in Washington. Er verwies darauf, dass 42 Prozent der erwachsenen US-Bürger fettleibig seien.
Unter den staatlichen Gesundheitsversicherungen Medicare und Medicaid sind Medikamente wie Ozempic und Wegovy größtenteils nur für übergewichtige Menschen mit Diabetes oder Herzerkrankungen erhältlich. In einer Erklärung der US-Regierung hieß es, Biden wolle diese Medikamente auch für die Behandlung von Fettleibigkeit allgemein zur Verfügung stellen und so die Kostenübernahme auf fast 7,5 Millionen ältere und einkommensschwache US-Bürger ausweiten.
Mehr als 60 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten, die meisten von ihnen über 65 Jahre alt, sind für den Versicherungsschutz auf Medicare angewiesen. Weitere 85 Millionen haben Anspruch auf Unterstützung durch Medicaid, das sich an einkommensschwache Bürger richtet. Fraglich war, wie effizient der Vorstoß der scheidenden Regierung sein wird.
Bidens Nachfolger Donald Trump, der am 20. Januar seine zweite Amtszeit beginnt, will die öffentlichen Ausgaben deutlich senken. In der vergangenen Woche nominierte er den TV-Mediziner Mehmet Oz zum Leiter der Gesundheitsbehörde CMS, die für Medicare und Medicaid zuständig ist. Oz werde „Verschwendung und Betrug“ in der „teuersten Regierungsbehörde unseres Landes“ abstellen, sagte Trump bei der Nominierung.
Eines der Ziele von Bidens Amtszeit war es, die hohen Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA zu senken. Im Juli hatte er die Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly aufgefordert, die Preise für Diabetes- und Abnehm-Medikamente wie Ozempic zu senken. Die Konzerne müssten aufhören, „das amerikanische Volk abzuzocken“, sagte Biden.
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