Ausland

+++ Britische Behörde: 32 Fälle von „Deltakron“-­Infektionen erfasst +++ Maskenpflicht endet in Frankreich in Kinos und Restaurants +++

  • Montag, 28. Februar 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
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Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in England, Frankreich und Hongkong.

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Britische Behörde: 32 Fälle von „Deltakron“ -Infektionen erfasst

London – In Großbritannien sind inzwischen 32 Coronafälle erfasst worden, bei denen eine Mischung aus den Varianten Delta und Omikron nachgewiesen wurde. Das teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency in dieser Woche mit.

Die inoffiziell als „Deltakron“ bezeichnete Variante war Anfang des Monats auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden, nachdem erste Fälle aufgetaucht waren. Große Besorgnis löst die Variante bisher unter Experten nicht aus.

Da sowohl die Infektionszahlen mit Delta als auch mit Omikron in Großbritannien fallen, sei nicht mit einer größeren Ausbreitung der neuen Mischvariante zu rechnen.

Bereits Anfang des Jahres hatte eine Meldung aus Zypern über eine Mischvariante zwischen Delta und Omikron für Aufregung gesorgt. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Irrtum aufgrund einer Verunreinigung im Labor handelte.

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Maskenpflicht endet in Frankreich in Kinos und Restaurants

Paris – In Kinos, Restaurants und Museen in Frankreich gilt seit Montag keine Coronamaskenpflicht mehr. In Bussen, Bahnen und Flugzeugen müssen Passagiere aber weiter Mund- und Nasenschutz tragen. Die Regierung begründete dies mit dem Rückgang der Coronainfektionen. Gesundheitsminister Olivier Véran bekräftige kürzlich, dass der Impfpass von Mitte März an nicht mehr nötig sein werde, falls die Zahlen bis dahin weiter zurückgehen.

In Frankreich ist die Inzidenz von knapp 4.000 auf etwa 650 Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gefallen. Derzeit sind knapp 2.500 COVID-Patienten auf der Intensivstation, 15 Prozent weniger als vor einer Woche. Die Regierung will auf den Impfpass verzichten, wenn die Zahl unter 1.500 sinkt.

Geändert haben sich auch die Regeln für Kontaktpersonen: Seit heute besteht die Pflicht zu einem einzigen Test nach zwei Tagen – bislang wurden drei Tests verlangt. Das gilt auch für Schulkinder. In den Grundschulen dürfen Kinder zudem die Maske auf dem Schulhof absetzen, im Unterricht ist sie aber weiterhin Pflicht.

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Hongkongs Behörden erwägen nach heftigem Corona-Ausbruch doch harten Lockdown

Hongkong – Hongkongs Behörden erwägen nach einem heftigen Corona-Ausbruch nun einen harten Lockdown nach dem Vorbild des chinesischen Festlands. Ein Lockdown sei immer noch eine Option, sagte die Gesundheitsministerin der chinesischen Sonderverwaltungszone, Sophia Chan, heute, nach­dem Regierungschefin Carrie Lam eine derartige Maßnahme vor knapp einer Woche noch ausgeschlos­sen hatte. Stattdessen hatte Lam für alle 7,4 Millionen Einwohner für März drei Coronapflichttests angeordnet.

Auf die Frage, ob eine Ausgangssperre angesichts der zunehmenden Infektionen mit der Omikron-Variante ausgeschlossen bleibt, sagte Gesundheitsministerin Chan dem Sender Commercial Radio: „Nein. Wir sind darüber noch im Gespräch.“ Damit die Tests Wirkung zeigten, müsse die „Bewegungsfreiheit der Menschen bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt“ werden.

Die Bewohner sollten zu Hause bleiben und es so weit wie möglich vermeiden, auf die Straßen zu gehen, sagte sie weiter. Mit ähnlichen Worten hatte am Vortag der Vertreter der chinesischen Zentral­regierung, Li Dachuan, einen Lockdown empfohlen. Er koordiniert seit einiger Zeit mit den örtlichen Behörden den Umgang mit der Pandemie in Hongkong.

Hongkong wird derzeit von der heftigsten Coronawelle seit Pandemiebeginn heimgesucht. Täglich werden in der Finanzmetropole tausende Neuinfektionen gemeldet, die Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps. Gestern enthüllte Hongkongs Krankenhausverwaltung, dass sich in den Krankenhäusern die Leichen stapelten, weil die Leichenhallen überfüllt sind.

Die von Peking verordnete „Null-COVID"-Strategie, die monatelang keine Neuinfektionen zur Folge hatte, verfängt seit einigen Wochen in der Sonderverwaltungszone nicht mehr. Während der langen Zeit ohne Infektionen war Experten zufolge in Hongkong die Impfkampagne vernachlässigt worden. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung hat zwei Impfungen gegen das Coronavirus.

Seit Jahresbeginn verzeichneten die Behörden 193.000 Infektions- und 636 Todesfälle – in den ersten Jahren der Pandemie hatten sich ganze 12.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, 205 waren daran gestorben. Den Angaben der Behörden von gestern zufolge waren 91 Prozent der Patienten, die in den vergangenen Wochen an COVID-19 gestorben sind, nicht geimpft.

China trifft zunehmend Entscheidungen darüber, wie Hongkong auf das Virus reagieren soll. Teams vom Festland bauen provisorische Krankenhäuser und Isolationseinrichtungen für Infizierte. Zu den Beratern der Zentralregierung gehört nach einem Bericht der South China Morning Post nun auch der chinesische Experte Liang Wannian, der zu Beginn der Pandemie maßgeblich für die zweimonatige Abriegelung von Wuhan verantwortlich war.

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dpa/afp

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