Chef des Welternährungsprogramms warnt vor Hungersnot

Berlin – Der neue Direktor des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen, David Beasley, hat die Hungerkrisen auf dem afrikanischen Kontinent als „größte humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnet.
Mindestens 20 Millionen Menschen litten derzeit in Nigeria, Somalia, im Südsudan und im Jemen an Hunger. Allein 1,4 Millionen Kinder gelten als „ernsthaft unterernährt“, 600.000 von ihnen könnten ohne rasche Hilfe verhungern, sagte er im Menschenrechtsausschuss des Bundestags. Beasley zog einen Vergleich zur Hungersnot in Ostafrika in den Jahren 2011 und 2012. Damals kamen 260.000 Menschen ums Leben.
Der neue WFP-Chef verwies auch auf den Zusammenhang von Hunger und Migration. Mit jedem Prozent einer hungernden Bevölkerung wachse der Anteil der Flüchtlinge um zwei Prozent. Neben dem Problem der finanziellen Ausstattung des Welternährungsprogramms komme in den Krisengebiete hinzu, dass häufig der Zugang wegen der Sicherheitslage, fehlender Infrastruktur oder extremen Wetterlagen nicht möglich oder erschwert sei.
Der ehemalige republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates South Carolina zeigte sich zuversichtlich, dass die USA ihre Hilfe für das Welternährungsprogramm unter Präsident Donald Trump fortsetzen.
Das liege „im nationalen Sicherheitsinteresse der USA“, sagte er. Wer Hungerhilfe finanziere, tue etwas gegen Extremismus und Flucht und deren Folgeprobleme. Beasly zufolge sind derzeit 990 Millionen US-Dollar im aktuellen Haushalt der US-Regierung dafür vorgesehen. „Die USA werden weiter ein wichtiger Partner sein“, sagte er.
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