Ausland

Cholerazahlen im Libanon steigen

  • Dienstag, 18. Oktober 2022
/picture alliance, Anas Alkharboutli
/picture alliance, Anas Alkharboutli

Beirut – Die Zahl der an Cholera Erkrankten im Libanon hat sich mehr als verdoppelt. Binnen 48 Stunden wurden 46 neue Fälle registriert, wie örtliche Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium be­richteten.

Insgesamt verzeichnet das Land inzwischen 89 Erkrankungen. Die Zahl der Choleratoten stieg um einen auf insgesamt drei. Es handelt sich um den ersten Choleraausbruch im Libanon seit 30 Jahren.

Übergangsgesundheitsminister Firas Al-Abiad hatte gestern den Start einer nationalen Plattform zur Be­kämpfung der Epidemie angekündigt. Sie soll medizinische Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und internationale Organisationen umfassen.

Zudem sollen über die Plattform allgemeine Informationen über die Krankheit verbreitet werden. Das Kin­derhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef stellte dem Libanon laut Berichten Hilfsgüter zur Behandlung von 5.000 Cholerafällen sowie für Präventivmaßnahmen zur Verfügung.

Bei den Erkrankten im Libanon handelt es sich laut örtlichen Medienberichten um syrische Flüchtlinge im syrisch-libanesischen Grenzgebiet im Norden des Landes sowie in der Bekaa-Ebene. Nach Angaben des Not­fallkoordinationszentrum der EU-Kommission (ERCC) von gestern hat sich die Cholera bereits über den größ­ten Teil Syriens ausgebreitet und betrifft 13 der 14 Gouvernements des Landes.

Es seien bislang rund als 13.000 Verdachtsfälle sowie 60 Todesfälle gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte wegen „begrenzter Testkapazitäten und eines weitgehend dysfunktionalen Gesundheitssystems“ wesentlich höher legen. Die WHO hat Ende September einen Plan zur Cholerabekämpfung in Syrien in Höhe von um­gerechnet 36 Millionen Euro veröffentlicht.

kna

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