Cholerazahlen im Libanon steigen

Beirut – Die Zahl der an Cholera Erkrankten im Libanon hat sich mehr als verdoppelt. Binnen 48 Stunden wurden 46 neue Fälle registriert, wie örtliche Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichteten.
Insgesamt verzeichnet das Land inzwischen 89 Erkrankungen. Die Zahl der Choleratoten stieg um einen auf insgesamt drei. Es handelt sich um den ersten Choleraausbruch im Libanon seit 30 Jahren.
Übergangsgesundheitsminister Firas Al-Abiad hatte gestern den Start einer nationalen Plattform zur Bekämpfung der Epidemie angekündigt. Sie soll medizinische Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und internationale Organisationen umfassen.
Zudem sollen über die Plattform allgemeine Informationen über die Krankheit verbreitet werden. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef stellte dem Libanon laut Berichten Hilfsgüter zur Behandlung von 5.000 Cholerafällen sowie für Präventivmaßnahmen zur Verfügung.
Bei den Erkrankten im Libanon handelt es sich laut örtlichen Medienberichten um syrische Flüchtlinge im syrisch-libanesischen Grenzgebiet im Norden des Landes sowie in der Bekaa-Ebene. Nach Angaben des Notfallkoordinationszentrum der EU-Kommission (ERCC) von gestern hat sich die Cholera bereits über den größten Teil Syriens ausgebreitet und betrifft 13 der 14 Gouvernements des Landes.
Es seien bislang rund als 13.000 Verdachtsfälle sowie 60 Todesfälle gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte wegen „begrenzter Testkapazitäten und eines weitgehend dysfunktionalen Gesundheitssystems“ wesentlich höher legen. Die WHO hat Ende September einen Plan zur Cholerabekämpfung in Syrien in Höhe von umgerechnet 36 Millionen Euro veröffentlicht.
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