Climate Overshoot Report: Netto-Negativ-Ziele angestrebt

Berlin – Die Climate Overshoot Commission spricht sich für eine Reihe von Maßnahmen aus, um die Überschreitung des Klimaziels von 1,5 Grad Celsius zu verhindern. Auf dem World Health Summit (WHS) wurde der Report diese Woche vorgestellt.
„Alle Länder könnten und sollten jetzt handeln, um zur Verwirklichung der Klimaziele beizutragen“, heißt es in dem Papier. Und weiter: „Die industrialisierten Länder sollten eine Vorreiterrolle übernehmen und nicht nur Netto-Null-Ziele, sondern Netto-Negativ-Ziele anstreben.“ Zusätzlich müssten Anpassungsmaßnahmen rasch ausgebaut und deren Wirksamkeit gemessen werden.
Als weitere Maßnahmen nennen die Kommissionsmitglieder die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Zudem befürworten sie zwar die weitere Forschung an der Solar Radiation Modification (SRM), lehnen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch die Anwendung ab. Die umstrittene Methode zielt darauf ab, die Menge an Sonnenlicht zu erhöhen, die von der Atmosphäre ins All reflektiert wird.
Ein weiterer Teil des Reports widmet sich der Finanzierung: „Klimamaßnahmen erfordern eine Klimafinanzierung, aber das derzeitige Finanzierungsniveau bleibt deutlich hinter dem Bedarf zurück“, erklären die Autoren. Ihre Strategie bezeichnet die Kommission als C.A.R.E-Agenda (Cut emissions; Adapt; Remove carbon dioxide; carefully Explore solar radiation modification).
In den Fokus ihres Papiers stellen sie auch die Gesundheit: „Gesundheit ist ein wichtiger Motor für die Dekarbonisierung“, ist Carlos Alvarado Quesada, ehemaliger Präsident von Costa Rica und Mitglied der Kommission, überzeugt. Die Climate Overshoot Commission besteht aus zwölf Personen unterschiedlicher Nationen, darunter ehemalige Regierungschefs, Minister und Führungskräfte verschiedener Organisationen.
„Lassen Sie die Gesundheitssysteme nicht zusammenbrechen, nur weil sie von einem Hurrikan, einem Wirbelsturm oder einer Hitzewelle getroffen werden“, sagte Vanina Laurent-Ledru, Direktorin von der Sanofi Foundation.
Es sei teurer diese wieder aufzubauen, als im Vorhinein in Gesundheit zu investieren. „Wir sehen viele Lösungen, aber es gibt Barrieren“. Laurent-Ledru plädierte unter anderem dafür, betroffene Communities bei Entscheidungen besser mit einzubeziehen.
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