Ausland

Corona hat Forschung laut OECD-Studie mobilisiert

  • Mittwoch, 13. Januar 2021
/monropic, stock.adobe.com
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Paris – Die Coronapandemie hat einer Studie zufolge die wissenschaftliche Forschung und Zusammen­arbeit in beispielloser Weise mobilisiert. In den ersten Monaten der SARS-CoV-2-Pandemie stellten in den Ländern, für die Daten vorliegen, Forschungsfördereinrichtungen mehr als fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,1 Milliarden Euro) für Forschung und Entwicklung zu COVID-19 bereit, wie es in einer gestern veröffentlichten Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris heißt.

Davon seien etwa 850 Millionen US-Dollar (etwa 700 Millionen Euro) aus Europa gekommen. Die Zahlen beinhalten nicht interne Ressourcen, die innerhalb der Organisationen auf die Coronaforschung umge­legt wurden. Die Autoren der Studie merken an, dass in „beispiellosem Tempo“ Impfstoffkandidaten mit hoher Wirksamkeit gemeldet worden seien.

Die Pandemie sei Katalysator für bereits bestehende Trends gewesen, habe den Einsatz digitaler Werk­zeu­ge verstärkt, die internationale Zusammenarbeit verbessert und viele öffentlich-privaten Partner­schaften angeregt. Bis Ende November 2020 erschienen der OECD zufolge rund 75.000 wissenschaftli­che Publikationen zu Corona. Die meisten Beiträge kamen aus den USA und China, Deutschland liegt etwa an neunter Stelle.

Zahlreiche Studienergebnisse wurden außerdem auf Preprint-Plattformen gestellt. Das heißt, dass die Ergebnisse noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht wurden. Das habe zwar die Verbreitung wis­sen­schaftlicher Informationen erheblich erleichtert.

Gleichzeitig habe sich aber die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass weniger gründliche Forschungsergeb­nisse an die Öffentlichkeit gelangen und sich irreführende Informationen etwa in sozialen Netzwerken verbreiten.

dpa

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