Coronaimpfstoff: WHO-Gremium empfiehlt Verzicht auf Ursprungsvirus

Genf – Die laufende Anpassung von Coronaimpfstoffen sollte aus Sicht internationaler Fachleute auf das Ursprungsvirus verzichten und auf die aktuell dominanten Virusstämme abzielen. Das teilte das Impfberatungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern in Genf mit.
Die Impfstoffe auf dem Markt verhinderten zwar schwere Erkrankungen, doch der Schutz gegen normale Coronasymptome sei „begrenzt und weniger dauerhaft“, befand das Gremium. „COVID-19-Vakzine mit neuen Zusammensetzungen würden benötigt, um den Schutz vor symptomatischen Krankheitsverläufen zu verbessern“, forderten die WHO-Berater.
Derzeit sind Virusstämme des Typs XBB.1 global am stärksten verbreitet. Sie stammen von der Omikronvariante des Coronavirus ab. Deshalb empfahl das Gremium, einen der XBB.1-Abkömmlinge als Antigen einzusetzen, um die notwendige Reaktion des menschlichen Immunsystems auszulösen.
Manche der derzeit zugelassenen Impfstoffe enthalten noch die Version des Virus, die zu Beginn der Pandemie identifiziert worden war.
Das WHO-Gremium wies aber darauf hin, dass dieses „Indexvirus“ beim derzeitigen Infektionsgeschehen keine Rolle mehr spielt und kaum wirksam gegen XBB-Stämme ist. Deshalb sollte es aus künftigen Impfrezepturen verschwinden, hieß es.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: