Ausland

+++ Coronaticker +++ Ausland +++ Coronaticker +++ Ausland +++

  • Freitag, 18. Februar 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
/Aldeca Productions, stock.adobe.com

Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Portugal, Südkorea, Kanada und Tschechien.

++++

Portugal beschließt weitere Lockerung der Einschränkungen

Lissabon – Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Portugal eine weitere Lockerung beschlossen. Wie die Regierung nach einer Kabinettssitzung mitteilte, wird unter anderem die 3G-Regel abgeschafft, die bisher noch für den Besuch von Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen galt. Auch Grenzen für die zulässige Auslastung wird es nicht mehr geben. Zudem entfällt die Testpflicht für den Zutritt zu Sport­veranstaltungen, Diskotheken und Bars.

Einige Einschränkungen bleiben allerdings vorerst bestehen. In geschlossenen öffentlichen Räumen muss man weiterhin Schutzmaske tragen. Ungeimpfte und auch diejenigen, die noch keine Boosterim­pfung haben, müssen bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen einen negativen Test vorlegen. Und bei der Einreise ins Land muss der digitale Impfpass vorgelegt werden. Der Coronanotstand bleibt in abgeschwächter Form bis zum 7. März in Kraft.

++++

Südkorea lockert Beschränkungen

Seoul – Trotz des explosiven Anstiegs der nachgewiesenen Infektionsfälle mit dem Coronavirus hat Süd­korea die Kontaktbeschränkungen ein wenig gelockert. Die Regierung beschloss, dass die Betriebszeiten für Cafés und Restaurants um eine Stunde auf 22 Uhr verlängert werden können.

Sie reagierte damit auf Proteste von Kleinbetrieben und Selbstständigen, die Umsatzverluste infolge schärferer Beschränkungen beklagt hatten. Die neuen Maßnahmen sollen am kommenden Samstag in Kraft treten und zunächst bis Mitte März gelten. Die Beschränkungen für private Treffen sollen jedoch weiterhin auf sechs Personen bestehen bleiben.

Die Behörden befürchten angesichts der heißen Wahlkampfphase für die Präsidentenwahl am 9. März, dass sich die Zahl er Infektionen weiter erhöht. Die Kandidaten für die Wahl ziehen bei ihren Freiluft-Kampagnen zum Teil große Menschenmengen an.

Südkorea war bisher im internationalen Vergleich gut durch die Pandemie gekommen. Durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 hatten sich die Fallzahlen in den vergangenen Wo­chen um ein Vielfaches erhöht.

Die täglichen Fallzahlen überschritten gestern erstmals seit Beginn der Pandemie 100.000, wie die Ge­sundheitsbehörden heute mitteilten. Die Gesamt­zahl der Fälle stieg demnach um 109.831 auf knapp 1,76 Millionen.

++++

Polizei nimmt Anführer der Blockade in Kanadas Hauptstadt fest

Ottawa – Die Polizei in Kanada hat Anführer der seit rund drei Wochen andauernden Blockade in Ottawa festgenommen. Wie auf von den Demonstranten im Netz veröffentlichten Videos zu sehen war, wurden zwei Organisatoren der Coronaproteste von Polizisten in Gewahrsam genommen. Die Polizei machte da­mit von den Notstandsbefugnissen der kanadischen Regierung Gebrauch.

Trudeau hatte sich am vergangenen Montag auf Notstandsbefugnisse berufen, um gegen die Protestkon­vois vorzugehen. Ottawas Interimspolizeichef Steve Bell hatte den Protestierenden vorgestern ein Ulti­matum gestellt und mit Festnahmen gedroht, falls sie nicht das Stadtzentrum räumten. Gestern hatte er die Polizeipräsenz im Parlamentsviertel deutlich erhöht.

Die Lkw-Fahrer demonstrieren mit der Blockade der Hauptstadt sowie mehrerer Grenzübergänge zu den USA gegen die Coronapolitik der Regierung. Aus Furcht vor der drohenden Festnahme hatten die Organi­satoren ihre Anhänger gestern aufgerufen, nach Ottawa zu kommen. Gleichzeitig hatten sie ihren Durch­haltewillen bekräftigt.

Die Polizei hatte in dieser Woche bereits dutzende Demonstranten im ganzen Land verhaftet, darunter vier Verdächtige, denen eine Verschwörung zum Mord an Polizeibeamten an einem Kontrollpunkt zwi­schen dem kanadischen Bundesstaat Alberta und dem US-Bundesstaat Montana vorgeworfen wird. Die Behörden hatte in deren Fahrzeugen ein Waffenarsenal gefunden.

Die Aktionen der Lkw-Fahrer hatten aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten begonnen, die Mitte Januar von Kanada und den USA eingeführt worden war. Inzwischen richten sich die Demons­tra­tionen allgemein gegen die Corona-Regeln und die Regierung von Premierminister Trudeau. Die Pro­teste haben weltweit Nachahmer gefunden, unter anderem in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Israel und Neuseeland.

++++

Tschechisches Parlament verlängert umstrittenes Gesetz=

Prag – Nach einer kontroversen Debatte hat das tschechische Parlament die Rechtsgrundlage für die Coronamaßnahmen verlängert. Das Abgeordnetenhaus überstimmte heute den Senat, der die Vorlage zuvor abgelehnt hatte.

Das sogenannte Pandemiegesetz ermöglicht es dem Gesundheitsminister unter anderem, Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe zu schließen oder Freizeitaktivitäten einzuschränken. Die bisherige Regelung drohte Ende des Monats auszulaufen. Die liberalkonservative Regierung plant dennoch weitere Locke­rungen.

Nach aktuellen Zahlen gab es in Tschechien binnen sieben Tagen 1.126 Neuinfektionen je 100.000 Ein­wohner. Mehr als 3.700 positiv getestete Patienten werden im Krankenhaus behandelt. Der EU-Mitglied­staat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

dpa/afp/kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung