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Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Portugal, Südkorea, Kanada und Tschechien.
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Portugal beschließt weitere Lockerung der Einschränkungen
Lissabon – Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Portugal eine weitere Lockerung beschlossen. Wie die Regierung nach einer Kabinettssitzung mitteilte, wird unter anderem die 3G-Regel abgeschafft, die bisher noch für den Besuch von Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen galt. Auch Grenzen für die zulässige Auslastung wird es nicht mehr geben. Zudem entfällt die Testpflicht für den Zutritt zu Sportveranstaltungen, Diskotheken und Bars.
Einige Einschränkungen bleiben allerdings vorerst bestehen. In geschlossenen öffentlichen Räumen muss man weiterhin Schutzmaske tragen. Ungeimpfte und auch diejenigen, die noch keine Boosterimpfung haben, müssen bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen einen negativen Test vorlegen. Und bei der Einreise ins Land muss der digitale Impfpass vorgelegt werden. Der Coronanotstand bleibt in abgeschwächter Form bis zum 7. März in Kraft.
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Südkorea lockert Beschränkungen
Seoul – Trotz des explosiven Anstiegs der nachgewiesenen Infektionsfälle mit dem Coronavirus hat Südkorea die Kontaktbeschränkungen ein wenig gelockert. Die Regierung beschloss, dass die Betriebszeiten für Cafés und Restaurants um eine Stunde auf 22 Uhr verlängert werden können.
Sie reagierte damit auf Proteste von Kleinbetrieben und Selbstständigen, die Umsatzverluste infolge schärferer Beschränkungen beklagt hatten. Die neuen Maßnahmen sollen am kommenden Samstag in Kraft treten und zunächst bis Mitte März gelten. Die Beschränkungen für private Treffen sollen jedoch weiterhin auf sechs Personen bestehen bleiben.
Die Behörden befürchten angesichts der heißen Wahlkampfphase für die Präsidentenwahl am 9. März, dass sich die Zahl er Infektionen weiter erhöht. Die Kandidaten für die Wahl ziehen bei ihren Freiluft-Kampagnen zum Teil große Menschenmengen an.
Südkorea war bisher im internationalen Vergleich gut durch die Pandemie gekommen. Durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 hatten sich die Fallzahlen in den vergangenen Wochen um ein Vielfaches erhöht.
Die täglichen Fallzahlen überschritten gestern erstmals seit Beginn der Pandemie 100.000, wie die Gesundheitsbehörden heute mitteilten. Die Gesamtzahl der Fälle stieg demnach um 109.831 auf knapp 1,76 Millionen.
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Polizei nimmt Anführer der Blockade in Kanadas Hauptstadt fest
Ottawa – Die Polizei in Kanada hat Anführer der seit rund drei Wochen andauernden Blockade in Ottawa festgenommen. Wie auf von den Demonstranten im Netz veröffentlichten Videos zu sehen war, wurden zwei Organisatoren der Coronaproteste von Polizisten in Gewahrsam genommen. Die Polizei machte damit von den Notstandsbefugnissen der kanadischen Regierung Gebrauch.
Trudeau hatte sich am vergangenen Montag auf Notstandsbefugnisse berufen, um gegen die Protestkonvois vorzugehen. Ottawas Interimspolizeichef Steve Bell hatte den Protestierenden vorgestern ein Ultimatum gestellt und mit Festnahmen gedroht, falls sie nicht das Stadtzentrum räumten. Gestern hatte er die Polizeipräsenz im Parlamentsviertel deutlich erhöht.
Die Lkw-Fahrer demonstrieren mit der Blockade der Hauptstadt sowie mehrerer Grenzübergänge zu den USA gegen die Coronapolitik der Regierung. Aus Furcht vor der drohenden Festnahme hatten die Organisatoren ihre Anhänger gestern aufgerufen, nach Ottawa zu kommen. Gleichzeitig hatten sie ihren Durchhaltewillen bekräftigt.
Die Polizei hatte in dieser Woche bereits dutzende Demonstranten im ganzen Land verhaftet, darunter vier Verdächtige, denen eine Verschwörung zum Mord an Polizeibeamten an einem Kontrollpunkt zwischen dem kanadischen Bundesstaat Alberta und dem US-Bundesstaat Montana vorgeworfen wird. Die Behörden hatte in deren Fahrzeugen ein Waffenarsenal gefunden.
Die Aktionen der Lkw-Fahrer hatten aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten begonnen, die Mitte Januar von Kanada und den USA eingeführt worden war. Inzwischen richten sich die Demonstrationen allgemein gegen die Corona-Regeln und die Regierung von Premierminister Trudeau. Die Proteste haben weltweit Nachahmer gefunden, unter anderem in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Israel und Neuseeland.
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Tschechisches Parlament verlängert umstrittenes Gesetz=
Prag – Nach einer kontroversen Debatte hat das tschechische Parlament die Rechtsgrundlage für die Coronamaßnahmen verlängert. Das Abgeordnetenhaus überstimmte heute den Senat, der die Vorlage zuvor abgelehnt hatte.
Das sogenannte Pandemiegesetz ermöglicht es dem Gesundheitsminister unter anderem, Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe zu schließen oder Freizeitaktivitäten einzuschränken. Die bisherige Regelung drohte Ende des Monats auszulaufen. Die liberalkonservative Regierung plant dennoch weitere Lockerungen.
Nach aktuellen Zahlen gab es in Tschechien binnen sieben Tagen 1.126 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Mehr als 3.700 positiv getestete Patienten werden im Krankenhaus behandelt. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
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