Ausland

Coronaursprung: WHO ruft Länder zur Übermittlung von Erkenntnissen auf

  • Montag, 6. März 2023
/tang90246, stock.adobe.com
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Genf – Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat alle Länder welt­weit zur Übermittlung sämtlicher Erkenntnisse über den Ursprung der Coronapandemie aufgerufen.

Tedros sagte vor Journalisten, es sei „entscheidend“, dass jedes Land seine Informationen über den Ursprung der Pandemie mit der WHO und der internationalen Wissenschaftsgemeinde teile.

Es gehe nicht darum, Schuldige zu finden, sondern darum, „den Ursprung der Pandemie besser zu verstehen, um künftigen Epidemien und Pandemien besser vorzubeugen und sich besser auf sie vorzubereiten“.

In den vergangenen Tagen war es zu Spannungen zwischen den USA und China gekommen, nachdem der Chef der US-Bundespolizei FBI gesagt hatte, ein Zwischenfall in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan sei „höchstwahrscheinlich“ für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich.

Tedros sagte, die WHO habe „keineswegs ihre Pläne zur Erforschung des Ursprungs der Pandemie aufgege­ben“. Die WHO rufe China weiterhin auf, „transparent Daten zu teilen, zu ermitteln, wo dies nötig ist und die Ergebnisse zu teilen“.

FBI-Direktor Christopher Wray hatte zuvor im konservativen US-Nachrichtensender Fox News gesagt, seine Behörde gehe „schon seit einiger Zeit davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein vermutlicher Laborvorfall in Wuhan ist“. Wray warf Peking außerdem vor, Washingtons Bemühungen zur Untersuchung der Ursachen der Pandemie zu behindern.

Peking wies die Äußerungen am vergangenen Mittwoch scharf zurück. Eine Sprecherin des Außenministeri­ums in Peking wiederholte zudem eine durch nichts belegte Theorie, wonach das Coronavirus aus einem US-Militärlabor im Bundesstaat Maryland stammen könnte.

Die Coronapandemie war Ende 2019 in China ausgebrochen und hatte sich zunächst in der Millionen­metro­pole Wuhan ausgebreitet. Durch das Virus starben nach Zahlen der WHO weltweit mehr als 6,8 Millionen Men­schen, die Gesamtopferzahl dürfte nach Angaben der Organisation jedoch erheblich höher sein. Die Pan­demie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen hatten schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen.

afp

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