Demonstrationen für und gegen künstliche Befruchtung für alle in Frankreich

Paris – Tausende Franzosen sind vorgestern gegen ein geplantes Gesetz auf die Straße gegangen, das künftig auch Lesben und alleinstehenden Frauen eine künstlichen Befruchtung ermöglichen soll. In mehreren Städten trafen sie auf Gegendemonstranten, wobei es zu Zusammenstößen zwischen beiden Gruppen kam. Der größte Protestmarsch gegen den Gesetzentwurf fand in Angers im Westen des Landes statt.
Dort folgten 900 Menschen dem Aufruf des konservativen Bündnisses Manif pour tous (Demo für alle). An einer Gegendemonstration beteiligten sich ähnlich viele Menschen. Es kam zu Rangeleien zwischen den beiden Gruppen. Die Polizei setzte Tränengas ein, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Zwei Menschen wurden festgenommen.
Auch in Rennes lieferten sich Gegner und Befürworter der Gesetzesinitiative gewaltsame Auseinandersetzungen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, als 600 Demonstranten versuchten, die angemeldete Kundgebung von Manif pour tous zu stören, an der sich etwa 250 Menschen beteiligten. Nach Angaben der Polizei wurden drei Menschen festgenommen.
Auch in Lille, Bordeaux und in der Nähe von Paris fanden Demonstrationen statt. Für gestern war eine Kundgebung gegen das Gesetz vor dem Gesundheitsministerium in Paris geplant.
Die Nationalversammlung hatte im August in zweiter Lesung für den Gesetzentwurf der Regierung gestimmt. Der Senat berät Anfang Februar in zweiter Lesung über das Vorhaben. Die Neuregelung ist Kernbestandteil eines Bioethik-Gesetzes und gehörte zu den Wahlkampfversprechen von Präsident Emmanuel Macron.
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