Drei Viertel der Abtreibungen in Afrika laut Stiftung unsicher
Hannover – Auf die Lebensgefahr von Frauen bei unsicheren Abtreibungen in Afrika macht die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) aufmerksam. Mindestens jeder zehnte Todesfall bei Müttern auf dem Kontinent sei darauf zurückzuführen – der höchste Anteil weltweit, teilte die Organisation gestern in Hannover mit. Von den jährlich etwa 8,2 Millionen Schwangerschaftsabbrüchen in Afrika fänden drei Viertel unter unsicheren Bedingungen statt, hieß es.
Grund für die vielen Abtreibungen sind laut Stiftung die jährlich rund 21,6 Millionen ungewollten Schwangerschaften. 38 Prozent von ihnen endeten in einem Schwangerschaftsabbruch. Mädchen und Frauen bräuchten deshalb dringend Zugang zu Aufklärungsangeboten sowie zu modernen Verhütungsmitteln. Das gelte insbesondere für Unverheiratete. Sie seien durch gesellschaftliche Stigmatisierung häufig von entsprechenden Einrichtungen und Angeboten ausgeschlossen.
Die Zahlen basieren laut DSW-Angaben auf Ergebnissen einer Studie des US-amerikanischen Guttmacher Instituts. Es steht Abtreibungsbefürwortern und der Frauenrechtler-Fraktion der US-Demokraten nahe. Danach liegt die Abtreibungsrate in Afrika bei 34 Abtreibungen pro 1.000 Frauen. In den westlichen Industrienationen sei sie dagegen in den vergangenen 20 Jahren um mehr als ein Viertel auf 27 Abtreibungen auf 1.000 Frauen gesunken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: