Drogenagentur der Europäischen Union nimmt Arbeit auf

Lissabon – In der Europäischen Union (EU) hat mit der European Union Drugs Agency (Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA)) eine neue Drogenbehörde ihre Arbeit aufgenommen. Sie ersetzt die bisherige Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA). Darauf hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Berlin hingewiesen.
Die EUDA soll im Vergleich zur bisherigen Beobachtungsstelle mehr Kompetenzen erhalten. Unter anderem soll sie in Zukunft auch den Mischkonsum von Drogen untersuchen und mithilfe eines europaweiten Labornetzwerkes schneller neue Drogentrends erkennen. Bisheriger Schwerpunkt war die Gesundheitsproblematik.
Ziel ist es nach Angabe der Bundesregierung, die Drogenbekämpfung in der EU zu stärken und der EU und ihren Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, die Auswirkungen drogenbedingter Bedrohungen vorherzusehen und darauf zu reagieren. Um dies zu erreichen, soll die EUDA auch eine Reihe von Kooperationsabkommen mit internationalen Organisationen und Nicht-EU-Staaten eingehen.
„Die neue EU-Agentur wird in dieser Form weitaus schlagkräftiger sein als ihre Vorgängerin“, sagte der Sucht- und Drogenbeauftragte des Bundes Burkhard Blienert (SPD). Sie werde Daten und Erkenntnisse zu illegalen Drogen, Mischkonsum, den Folgen des Drogengebrauchs und zur Drogenpolitik länderübergreifend sammeln, analysieren und Handlungsempfehlungen entwickeln.
Blienert, der künftig auch im Verwaltungsrat der EUDA sitzen wird, betonte, es komme auf Schnelligkeit und Wissenserkenntnis an, um Bedrohungslagen etwa im Zusammenhang mit Kokain, Crack oder synthetischen Opioiden wirkungsvoll entgegenzutreten.
Die EBDD war bereits seit 1995 in Lissabon tätig. Auch der Sitz der EUDA ist die portugiesische Hauptstadt.
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