Ebolafieber in Uganda breitet sich aus

Brazzaville/Kampala – Das Ebolavirus in Uganda breitet sich weiter aus. Das bestätigte heute die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Regionalbüro in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville spricht mittlerweile von 44 bestätigten und 20 Verdachtsfällen. Zehn bestätigte Ebolapatienten kamen bisher ums Leben.
„Gestern hatten wir für einen Tag keine neuen Fälle und hofften, dass dies so bleibt. Über Nacht kam jedoch wieder einer dazu“, sagte Yonas Tegegn Woldemariam, WHO-Vertreter in Uganda, bei einer Pressekonferenz.
Er zeigt sich trotz wachsender Kritik an Ugandas Gesundheitsbehörden zuversichtlich, dass es dem ostafrikanischen Land gelingen werde, die Infektionskrankheit einzudämmen. Positiv stimme unter anderem die Entsendung eines mobilen Labors in das Epizentrum des Ausbruchs.
Dieses liefert nun Testergebnisse innerhalb von sechs Stunden, statt wie bisher in 24. Unterdessen warnte der ugandische Mediziner Eugene Kinyanda vor einer „hohen Sterblichkeit“ beim aktuellen Ausbruch, der am 20. September begann.
Gesundheitsarbeiter seien einem hohen Risiko von Ansteckungen ausgesetzt und Genesene im ländlichen Bezirk Mubende litten unter Stigmatisierung. „In einem Fall wurden sogar Anschuldigungen von Hexerei ausgesprochen“, so Kinyanda.
Für den verantwortlichen Sudan-Erregerstamm gibt es derzeit noch keinen Impfstoff, wie Ärzte ohne Grenzen (MSF) mitteilte. Die Organisation forderte daher bessere Informationskampagnen.
„Je eher die Patienten medizinisch behandelt werden, desto größer ist ihre Überlebenschance“, so MSF-Vertreter Guyguy Manangama. Häufig aber suchten mutmaßliche Ebolapatienten die Kliniken mit „fortgeschrittener Erkrankung“ auf oder stürben unbehandelt zu Hause.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: