EMA prüft erstmals Antikörpermedikament für den Einsatz bei COVID-19

Amsterdam – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat erstmals mit der Prüfung eines antikörperhaltigen Medikaments gegen COVID-19 begonnen. Es ist eines der beiden Präparate, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich für Deutschland eingekauft hat und besteht aus den monoklonalen Antikörpern Casirivimab und Imdevimab.
Das Medikament REGN-COV2, das gemeinsam vom US-Hersteller Regeneron und vom Schweizer Unternehmen Hoffman-La Roche entwickelt wurde, soll im vergangenen Jahr zur Behandlung der COVID-19-Infektion des damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt worden sein.
In den USA gibt es für REGN-COV2 bereits eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA. Die beiden monoklonalen Antikörper neutralisieren die Coronaviren, indem sie an das Spikeprotein von SARS-CoV-2 binden und so verhindern, dass das Virus in die Zelle eindringt.
Nach Angaben der EMA erfolgt die Wirksamkeitsprüfung im Rahmen eines Rolling-Review-Verfahrens. Dabei bewerten Experten Daten aus Studien, auch wenn diese noch nicht abgeschlossen sind und noch kein Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Das Zulassungsverfahren kann auf diese Weise verkürzt werden.
Der EMA zufolge deuten vorläufige Ergebnisse einer Studie darauf hin, dass das Mittel die Viruslast im Blut bei nicht hospitalisierten COVID-19-Patienten reduzieren kann. Es sei aber noch zu früh, um Schlussfolgerungen über das Verhältnis von Nutzen und Risiken zu ziehen. Bislang liegen der EMA zur Prüfung ausschließlich Ergebnisse aus nicht klinischen Studien vor.
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