Ausland

Erdrutsch in Kolumbien: Zahl der Toten steigt

  • Montag, 3. April 2017
Uploaded: 03.04.2017 11:37:02 by maybaum
/dpa

Mocoa – Nach dem verheerenden Erdrutsch in der kolumbianischen Stadt Mocoa ist die Zahl der Toten auf mehr als 250 gestiegen. Unter den vorerst aufgefundenen 254 Toten seien 43 Kinder, erklärte Präsident Juan Manuel Santos gestern via Twitter. „Leider han­delt es sich immer noch um vorläufige Zahlen.“ Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

Bei brütender Hitze suchten Rettungshelfer in Trümmern und Schlamm nach weiteren Opfern. Die Strom- und Wasserversorgung in der 40.000-Einwohner-Stadt konnte vor­erst nicht wiederhergestellt werden. Aus dem Schlamm ragten fortgespülte Autowracks, entwurzelte Bäume, Kinderspielzeuge und Schuhe.

Die Farc-Guerilla bot überraschend ihre Mithilfe beim Wiederaufbau der Stadt an. Der Chefunterhändler der Rebellen, Iván Márquez, sagte, die Rebellen hätten den Wunsch geäußert, nach Mocoa zu gehen, um dort zu arbeiten und beim Wiederaufbau zu helfen. Die Farc sei „sehr betrübt“ über die Tragödie.

Der im November geschlossene Friedensvertrag zwischen Regierung und Guerilla sieht vor, dass die rund 7.000 Kämpfer der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) ihre Waffen unter Aufsicht der UNO in landesweit 26 Entwaffnungszonen niederlegen. Der Prozess begann Anfang März, bis Ende Mai soll die Entwaffnung abgeschlossen sein.

Sintflutartige Regenfälle hatten am Freitagabend im Süden Kolumbiens Erdrutsche aus­gelöst. Betroffen war vor allem Mocoa: Die Schlammlawinen wälzten sich durch die Stra­ßen und rissen ganze Häuser, zwei Brücken, Autos und Bäume fort.

Der Präsident begab sich ins Katastrophengebiet, um die Rettungsmaßnahmen und Auf­räumarbeiten zu beaufsichtigen. Nach seinen Angaben sollten vier mobile Stationen zur Aufbereitung von Trinkwasser eingerichtet werden, „um eine Epidemie und eine größere Gesundheitskrise zu verhindern“. Die Gesundheitsbehörden schickten Spezia­listenteams nach Mocoa.

afp

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