Erneut medizinischer Notfall auf Rettungsschiff vor Malta

Valletta – Auf dem deutschen Flüchtlingsrettungsschiff „Alan Kurdi“ hat sich erneut ein Notfall ereignet. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage musste nach Angaben der Hilfsorganisation Sea-Eye eine junge Frau zur medizinischen Behandlung nach Malta gebracht werden. Die schwangere 24-Jährige hatte demnach einen epileptischen Anfall erlitten und wurde gestern Nacht aufs Festland gebracht.
Die Nigerianerin war laut Sea-Eye eine von zwei Schwangeren an Bord. Kapitän Werner Czerwinski habe nach ihrem Anfall die Rettungsleitstelle in Malta alarmiert, die „umgehend und professionell“ reagiert habe. „Wir können nur hoffen, dass es der jungen Frau schnell wieder besser geht“, sagte Czerwinski. „Hier an Bord konnten wir ihr nicht mehr helfen.“
Das Schiff der in Regensburg ansässigen Organisation hatte am vergangenen Mittwoch vergangener Woche vor der libyschen Küste 64 Flüchtlinge aus einem Schlauchboot gerettet. Seitdem sucht die „Alan Kurdi“ einen Hafen in der EU, in den sie sicher einlaufen kann.
Die Bedingungen an Bord sind schlecht. Die verbliebenen 62 Flüchtlinge und 17 Besatzungsmitglieder drängen sich nachts in einem Raum, der nur für rund zwanzig Menschen gedacht ist. Mehr als ein Drittel der ohnehin geschwächten Flüchtlinge leidet zudem an Seekrankheit.
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