Ausland

Erstmals in USA: Baby nach Gebärmutter­transplantation geboren

  • Montag, 4. Dezember 2017

New York – Erstmals in den USA ist ein Baby nach einer Gebärmuttertransplantation zur Welt gekommen. Ein Sprecher der Baylor Universität in Dallas (Texas) bestätigte die gelungene Geburt. Die Geburt sei ein Meilenstein für die Bemühungen, eine Lösung für auf die Gebärmutter zurückgehende Unfruchtbarkeit zu finden, wurde der feder­führen­de Arzt, Giuliano Testa, von der Uniklinik zitiert. Weltweit sei es das neunte nach einem solchen Eingriff zur Welt gekommene Baby – daher werde es nun zunächst „Baby Nr. 9“ genannt, berichtete die Dallas News.

Als Pionier des riskanten und durchaus umstrittenen Verfahrens gilt der Schwede Mats Brännström. In seiner Klinik in Göteborg war 2014 Vincent, das erste nach einer Gebärmutter-Transplantation geborene Baby, zur Welt gekommen. Seither wurden dort mehrere weitere Babys nach solchen Eingriffen geboren – das siebte und achte binnen einer Woche in diesem Sommer.

Auch in Deutschland bekamen bereits Patientinnen die Gebärmutter einer Spenderin – etwa ihrer Mutter – eingepflanzt. Babys kamen bisher anschließend noch nicht zur Welt. An der Klinik der Baylor Universität hatten seit 2016 acht Frauen eine gespendete Gebärmutter erhalten. Dem Ende November durch Kaiserschnitt geborenen „Baby Nr. 9“ könnte schon bald ein weiteres Kind folgen, hieß es bei Dallas News.

Allein in Deutschland könnte mit dem Eingriff Schätzungen zufolge bis zu 15.000 Frauen geholfen werden, die keine eigenen Kinder bekommen können, weil sie ohne Gebärmutter geboren wurden oder das Organ durch Operationen verloren haben. Als am erfolgversprechendsten gilt die Transplantation von Organen lebender Verwandter – etwa die Gebärmutter der Mutter oder Schwester.

dpa

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