EU-Abgeordnete für besseren Schutz von Pflegebedürftigen

Brüssel – EU-Kommissionsvizepräsidentin Dubravka Suica hat angesichts der Coronapandemie Unterstützung für einen stärkeren Schutz von Pflegebedürftigen zugesagt. „Wir müssen den Schutz der Schutzbedürftigsten verbessern“, sagte Suica bei einer Debatte im Europaparlament in Brüssel.
Allzu viele Menschenleben seien verloren gegangen. Suica sicherte dafür Hilfestellung der EU zu. Zudem werde an Leitfäden für Infektionsprävention etwa in Pflegeeinrichtungen, aber auch in Migrantenzentren gearbeitet, sagte Suica.
Mehrere EU-Abgeordnete betonten, dass mehr als die Hälfte der Menschen, die in der EU infolge einer Coronainfektion ums Leben kamen, in Langzeitpflegeeinrichtungen, Pflegeheimen oder Einrichtungen für behinderte Menschen gestorben seien.
Diese Tragödie dürfe sich in den kommenden Monaten nicht wiederholen, mahnte der sozialdemokratische EU-Parlamentarier Pierfrancesco Majorino. Die EU-Kommission müsse sich für ein sozialeres Europa einsetzen und auch die Situation der Pflegekräfte stärker in den Blick nehmen.
Die EU-Parlamentarier forderten unter anderem, dass die EU-Staaten die Kontrolle und die Ausstattung insbesondere von Langzeitpflegeinrichtungen verbessern müssten.
Die Betroffenen dort seien zu Beginn der Coronakrise gleich doppelt schwer getroffen worden – einmal von der Krankheit und dann von der Isolation durch das Kontaktverbot, sagte die EU-Abgeordnete Véronique Trillet-Lenoir aus Frankreich.
Viele Abgeordnete forderten auch, Besuchsrechte für Angehörige nicht mehr zu sehr einzuschränken. Zudem wurde in der Debatte eine engere länderübergreifende Zusammenarbeit gefordert.
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