EU-Behörde will Zulassung von Chlorpyrifos nicht verlängern

Brüssel – Insektenbekämpfungsmittel mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos sollen ab dem kommenden Jahr nicht mehr in der Europäischen Union (EU) zugelassen werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) teilte heute mit, die Mittel erfüllten nicht die nötigen Kriterien.
Die Zulassung erlischt demnach Ende Januar 2020. In acht EU-Mitgliedsländern, darunter in Deutschland seit 2009, dürfen demnach Produkte mit Chlorpyrifos bereits jetzt nicht verkauft werden. Das Urteil der Efsa ist vorläufig, wie die Behörde erklärte.
Die EU-Kommission habe die Efsa um eine erste Bewertung gebeten, wie gesundheitsschädlich das Mittel für den Menschen sei. Laut Efsa steht Chlorpyrifos im Verdacht, Zellveränderungen und Nervenkrankheiten auszulösen, besonders bei Kindern. Darauf würden Studien hinweisen. Daher könne kein Grenzwert festgelegt werden.
Das Mittel ist in der Europäischen Union erst seit 2005 auf dem Markt. Die französische Zeitung Le Monde hatte im Juni berichtet, eine Studie in den USA zeige ein erhöhtes Risiko von Autismuserkrankungen und Hirnschäden bei Kindern, die vor oder nach der Geburt dem Mittel ausgesetzt waren.
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