Ausland

EU-Kommission lässt erstes Medikament gegen Wochenbettdepressionen zu

  • Mittwoch, 17. September 2025
Schwangerschaft und Entbindung stellen für viele Frauen eine große seelische Belastung dar. Zwischen zehn und 15 Prozent der jungen Mütter entwickeln eine Wochenbettdepression. /Monkey Business stock.adobe.com
/Monkey Business stock.adobe.com

Brüssel – Für Frauen mit postpartaler Depression steht künftig ein neues Medikament zur Verfügung: Die Europäische Kommission hat Zuranolon die EU-weite Marktzulassung erteilt, wie die Behörde mitteilte. Das Mittel wird allerdings nicht für Stillende empfohlen und sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Bislang habe es keine für die postpartale Depression zugelassenen spezifischen Behandlungen gegeben, so die EU-Kommission. Standardantidepressiva würden häufig nicht schnell genug wirken. Ein Vorteil von Zuranolon bestehe darin, dass es nach zwei Wochen Anwendung depressive Symptome reduzieren könne.

Die Zulassung basiert auf der positiven wissenschaftlichen Bewertung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), die das CHMP aufgrund der Ergebnisse einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie traf.

In der Untersuchung wurde die Reduktion der depressiven Symptome bei Erwachsenen mit postpartaler Depression anhand der 17-Punkte-Hamilton-Depressions-Skala erfasst.

Als neuroaktives Steroid kann Zuranolon dem CHMP zufolge die Aktivität des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) erhöhen. Die so verstärkte GABA-vermittelte Inhibition liege vermutlich der antidepressiven Wirkung zugrunde. Häufigste Nebenwirkungen seien Somnolenz, Schwindel und Sedierung.

dpa/aks

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung