Ausland

Europäische Arzneimittelagentur gibt grünes Licht für ersten RSV-Impfstoff für Babys

  • Freitag, 21. Juli 2023
/Artur, stock.adobe.com
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Amsterdam – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des ersten Impf­stoffes gegeben, der Babys gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) schützen kann.

Der Schutz gegen die Atemwegserkrankung werde durch die Impfung der Mutter während der Schwanger­schaft aufgebaut, teilte die EMA heute in Amsterdam mit. Die EU-Kommission muss der Zulassung des Impf­stoffs Abrysvo noch zustimmen.

Abrysvo ist nach Angaben der Behörde der erste Impfstoff, mit dem auch Babies bis zu sechs Monaten ge­schützt werden können. Sie empfahl ihn aber auch, um Erwachsene ab 60 Jahren vor einer Infektion zu schützen.

Nach der Impfung bildet das Immunsystem eines Menschen spezifische Antikörper und T-Abwehrzellen, die dazu beitragen, eine RSV-Infektion zu verhindern. Bei schwangeren Frauen durchdringen die Antikörper laut EMA die Plazenta und geben dem Kind bis zu sechs Monaten nach der Geburt einen Schutz.

Atemwegserkrankungen durch das RS-Virus verlaufen der EMA zufolge meistens mild. Aber gerade bei kleinen Kindern und bei besonders anfälligen älteren Erwachsenen könne es auch einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf geben.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Schwangeren waren der EMA zufolge Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Muskelschmerzen. Bei den Personen über 60 Jahre waren Schmerzen an der Impfstelle eine häufige Nebenwirkung.

Bereits im Juni hatte die EU-Kommission den Impfstoff „Arexvy“, gegen das RS-Virus zugelassen – für Erwach­sene ab 60 Jahren. In Europa verursacht das RSV nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) jedes Jahr bei Menschen ab 65 Jahren schätzungsweise 250.000 Klinikaufenthalte und 17.000 Todesfälle im Krankenhaus.

dpa

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