Ausland

Experten beraten über Mpox-Notlage in Afrika

  • Dienstag, 25. Februar 2025
/dottedyeti, stock.adobe.com
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Genf – Wegen der Häufung einer neuen Variante des Mpox-Virus in Afrika hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO im August 2024 die höchste Alarmstufe aktiviert. Nun berät ein WHO-Expertenausschuss, ob diese „Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) weiterhin gelten soll. Ob das Ergebnis heute bekannt wird, ist laut WHO in Genf unklar. 

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC schätzt das von der Variante Ib für die Bevölkerung in Europa ausgehende Risiko weiterhin insgesamt als gering ein. In Deutschland überwacht die Lage das Robert-Koch-Institut. „Das RKI geht aktuell weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus“, teilte es Ende Januar mit. 

Kompliziert wird die Lage durch den Rebellenvormarsch im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo die neue Variante, Klade Ib, sich seit 2024 ausbreitet. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, was Überwachungsmaßnahmen und die medizinische Versorgung schwer macht.

Das Mpox-Virus (früher: Affenpocken) überträgt sich bei engem Körperkontakt. Eine Mpox-Infektion verläuft oft mild mit Hautausschlag und Fieber. Sie kann aber bei kleinen Kindern oder immungeschwächten Menschen tödlich sein.

Laut WHO (Stand: 19. Februar) wurden im Kongo seit Anfang 2024 gut 15.400 Fälle der Klade Ib gemeldet, im Nachbarland Burundi knapp 3.500 Fälle und in Uganda knapp 3.000 Fälle. Nicht alle Länder der Region haben die gleichen Kapazitäten, um Fälle zu entdecken und zu melden.

In Deutschland waren es nach WHO-Statistik bislang sieben Fälle der Klade Ib. Betroffen waren Menschen, die in die Region gereist waren oder mit von dort stammendem Umfeld. 

Die WHO-Erklärung einer gesundheitlichen Notlage hat keine konkreten Folgen. Sie soll Regierungen zu erhöhter Wachsamkeit bringen und wenn möglich Gelder freimachen, um die Ausbreitung in der betroffenen Region einzudämmen. Im Kongo werden Gefährdete inzwischen gegen das Virus geimpft.

dpa

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