Finnland verhängt Ausnahmezustand wegen Corona

Helsinki – Finnland hat gestern den Ausnahmezustand erklärt, um strengere Coronamaßnahmen einführen zu können. Die Regierung brachte ein Gesetz zur vorübergehenden Schließung von Restaurants sowie anderen Bereichen bei Lebensmittel- und Getränkedienstleistungen ins Parlament ein, wie es in einer Mitteilung hieß.
Es soll am 8. März in Kraft treten und zunächst für drei Wochen gelten. Das Gesetz soll aber nicht pauschal im ganzen Land angewendet werden, sondern nur in besonders betroffenen Regionen.
Ministerpräsidentin Sanna Marin forderte die Bevölkerung auf, soziale Zusammenkünfte zu vermeiden, Abstand zu halten und Mundschutz zu tragen. Die Regierung behielt sich auch die Verhängung von Ausgangssperren vor, falls sich die Lage verschlechtert.
Betroffen von der Schließung sind Cafés, Restaurants, Bars und Nachtclubs. Kantinen in Heimen und Unternehmen sollen geöffnet bleiben. Auch Bestellungen über Lieferdienste sind weiterhin erlaubt.
Seit Beginn der Pandemie starben in Finnland mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern 742 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2. Mehr als 58.000 Menschen infizierten sich damit.
In den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zählt Finnland – berechnet auf die Einwohnerzahl – zu den Ländern mit den niedrigsten Neuinfektionszahlen. Die Tendenz ist aber steigend. Gestern wurden 392 neue Fälle registriert.
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