Flüchtlingslager schließt: Hilfswerk sieht Gefahr für Kinder

Berlin – Mit der bevorstehenden Schließung des weltweit größten Flüchtlingslagers Dadaab in Kenia droht mehr als 150.000 Kindern laut Save the Children eine starke Verschlechterung ihrer Lage. „Seit bekannt wurde, dass das Lager in Dadaab schließen wird und die Menschen gezwungen werden, nach Somalia zurückzukehren, leben alle in Angst“, sagte die internationale Geschäftsführerin des Kinderhilfswerks, Helle Thorning-Schmidt, laut einer heute in Berlin veröffentlichten Mitteilung.
Die Rückkehr in das krisengebeutelte Somalia ist aus Sicht von Save the Children eine große Gefahr für die Flüchtlingskinder. Laut Berichten des Hilfswerks ist eine steigende Zahl an zurückgekehrten Kindern schutzlos Gewalt ausgesetzt. Viele würden gezwungen, die Schule zu verlassen und würden zwangsrekrutiert. Darüber hinaus sei die Reise in die Heimat Somalia teils lebensgefährlich.
Im Mai hatte die Regierung in Nairobi angekündigt, die beiden Flüchtlingscamps Dadaab und Kakuma endgültig schließen zu wollen. Die mehrheitlich aus Somalia, Südsudan und Burundi stammenden Flüchtlinge sollten bis November in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Die ersten von ihnen waren vor 25 Jahren nach Kenia geflohen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: