Ausland

Frankreichs Medikamentenbehörde warnt vor zu starker Psychopharmakanutzung

  • Donnerstag, 10. April 2025
/Tom, stock.adobe.com
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Paris – Die französische Medikamentenbehörde (ANSM) warnt vor dem zu starken Gebrauch von Psychopharmaka. Frankreich liege mit durchschnittlich 34 Tabletten pro Einwohner im Jahr europaweit an zweiter Stelle hinter Spanien, teilte die Behörde heute mit.

In Deutschland würden von diesen Mitteln hingegen nur sieben Tabletten pro Einwohner geschluckt. „Medikamente gegen Angststörungen sollen nur kurze Zeit genommen werden. Körperliche Aktivität kann immer betrieben werden“, heißt einer der Slogans, den die Medikamentenagentur nun verbreitet.

Dabei geht es um die Gruppe der Benzodiazepine, die zur Behandlung von Schlaf- und Angststörungen eingesetzt werden. Derzeit nehmen etwa neun Millionen Franzosen diese Medikamente ein.

In drei Vierteln der Fälle werden die Mittel vom Hausarzt verschrieben. Etwa 40 Prozent der Patienten nehmen sie länger ein als empfohlen. Zu den Nebenwirkungen zählen Müdigkeit, Abhängigkeit und Gedächtnisstörungen.

Fast die Hälfte der Patienten ist älter als 65 Jahre, aber zwischen 2017 und 2023 ist die Zahl der jungen Patienten unter 19 Jahren um ein Viertel angestiegen. Manche junge Menschen nehmen die Mittel zusammen mit anderen Wirkstoffen auch als Partydroge.

Die Medikamentenbehörde arbeitet mit Onlinediensten wie Instagram und Tiktok zusammen, um auch junge Menschen mit ihrer Botschaft zu erreichen.

afp

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