Frankreichs Senat billigt Ausweitung künstlicher Befruchtung

Paris – Die Legalisierung der künstlichen Befruchtung auch für lesbische Paare und unverheiratete Frauen hat in Frankreich eine wichtige Hürde genommen.
Der von der Opposition dominierte Senat stimmte am späten gestrigen Abend einem entsprechenden Artikel zu, der Teil eines neuen Bioethikgesetzes ist. 160 Senatoren des Oberhauses des französischen Parlaments sprachen sich dafür aus, 116 dagegen.
Der Senat will jedoch – anders als vorgesehen – die Rückerstattung der Kosten durch die Sozialversicherung auf Fälle beschränken, in denen eine medizinische Notwendigkeit besteht. Das würde lesbische Paare und alleinstehende Frauen von der Kostenerstattung größtenteils ausschließen.
Bisher ist die künstliche Befruchtung nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Die Reform war ein großes Versprechen von Präsident Emmanuel Macron.
Gegen sie gibt es viel Kritik von katholischen Verbänden und Politikern aus dem rechten Spektrum. Am Wochenende hatte es eine Großdemonstration der Gegner in Paris gegeben.
Am 4. Februar will der Senat nun über den gesamten Gesetzestext abstimmen, danach geht er wieder zurück in die Nationalversammlung. Diese hatte ihn bereits im vergangenen Herbst gebilligt.
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