Gaza-Blockade schadet Gesundheitsversorgung von Frauen

Jerusalem – Israels Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Patienten aus dem Gazastreifen wirkt sich besonders negativ auf die medizinische Versorgung von Frauen aus. Zu diesem Schluss kommt der Bericht „Zwischen Hammer und Amboss – Frauenrechte auf Gesundheit in Gaza“, den die Organisation „Ärzte für Menschenrechte Israel“ (PHRI) gestern veröffentlichte.
Darin fordert PHRI einen besseren Schutz für Patientinnen. „Israels Sanktionen gegen Gaza betreffen in erster Linie die am stärksten marginalisierte Bevölkerung, deren Beteiligung an dem Konflikt marginal ist: kranke Frauen“, heißt es in dem Bericht. Obwohl Israel durch UN-Resolutionen verpflichtet sei, die besonderen Bedürfnisse von Frauen in Konflikten zu identifizieren, seien diesbezüglich keinerlei Anstrengungen erkennbar.
Die Auswertung der Daten von Hunderten Patienten in den vergangenen zwei Jahren habe unter anderem ergeben, dass die Ablehnung oder Verzögerung der Ausreisegenehmigungen für Krebspatientinnen deren Chancen auf Genesung erheblich minderten.
Ferner werde Frauen die Ausreise deutlich häufiger wegen „familiärer Nähe“ zur Hamas verwehrt als Männern. Unter 969 Patienten, denen 2017 und 2018 die Ausreise verweigert wurde, waren laut PHRI mit 608 rund doppelt so viele Frauen wie Männer.
Die Organisation ruft Israel dazu auf, die entsprechenden UN-Resolutionen zum besonderen Schutz von Frauen einzuhalten sowie allen Patientinnen die unverzügliche Ausreise aus dem Gazastreifen für eine bestmögliche medizinische Versorgung zu erlauben.
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