Gelbfieberausbruch in Brasilien: Reisemediziner empfehlen Impfung

Düsseldorf/Hamburg – Der Gelbfieberausbruch in Brasilien weitet sich weiter aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Impfung für alle Brasilien-Reisenden, auch wenn diese in Gebiete reisen, die bislang als unverdächtig für Gelbfieber galten. Darauf hat das Centrum für Reisemedizin CRM hingewiesen. Es rät Reisenden, sich zu möglichen neuen Einreisekontrollen reisemedizinisch beraten zu lassen.
Am 6. Januar meldete die WHO erstmals einen Gelbfieberausbruch im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais mit zwölf Verdachtsfällen. Am 3. Februar wurden bereits 921 Fälle berichtet sowie eine Ausweitung auf andere brasilianische Bundesstaaten. Unter den 921 Fällen sind 161 bestätigte Fälle, 702 Verdachtsfälle und 150 Todesfälle. „Es ist damit zu rechnen, dass die Ein- und Ausreisekontrollen der Gelbfieber-Impfung für Reisende in Brasilien wieder aktuell verschärft werden“, sagt Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.
Gelbfieber wird durch tag- und nachtaktive Stechmücken übertragen. Die Infektion beginnt plötzlich mit hohem Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen. Meist heilt die Krankheit danach aus. Es kann jedoch auch zu einer dramatischen Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen kommen, gefolgt von Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nierenversagen.
Bislang hatte die WHO ein Gelbfieber-Impfung für Brasilien nur für bestimmte Gebiete empfohlen. Bei einem Besuch der Küstenstädte Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife oder Fortaleza war diese laut der WHO bislang beispielsweise nicht erforderlich.
„Derzeit raten wir jedoch allen Brasilien-Reisenden, sich bis spätesten zehn Tage vor der Einreise gegen Gelbfieber impfen zu lassen und sich vor Antritt ihrer Reise bezüglich der Umsetzung und Handhabung der Kontrollen an den Grenzen bei einem Reisemediziner zu informieren“, so Jelinek.
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