Generikum von Lenacapavir für ärmere Länder angekündigt

Berlin – Ab dem Jahr 2027 wollen die beiden indischen Generikahersteller Dr. Reddy's und Hetero Generika von Lenacapavir in 120 Ländern und Regionen der Welt zu einem Preis von 40 US-Dollar pro Person und Jahr bereitstellen. Diese Ankündigung aus der vergangenen Woche stößt auf Zustimmung von Hilfsorganisationen.
Ärzte ohne Grenzen betonte, das wäre ein „begrüßenswerter Schritt in Richtung einer besseren Erschwinglichkeit und eines erweiterten Zugangs“ des „vielversprechenden HIV-Präventionsmedikaments“. Lenacapavir sei eine Injektion, die nur zweimal pro Jahr verabreicht werde und eine 96-prozentige bis 100-prozentige Wirksamkeit bei der HIV-Prävention aufweise.
Die Hilfsorganisation mahnte, dass die globalen Pläne dringend Schlüsselgruppen stärker in den Fokus genommen werden müsse. Darüber hinaus müssten auch Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen einbezogen werden, die bisher von der Lizenzvereinbarung ausgeschlossen seien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte erst kürzlich die zweimal jährliche Anwendung von injizierbarem Lenacapavir als zusätzliche Option zur Präexpositionsprophylaxe (PrEP) von HIV empfohlen.
Bis Ende 2024 lebten laut WHO weltweit schätzungsweise 40,8 Millionen Menschen mit HIV, davon etwa 65 Prozent in der WHO-Region Afrika. Weltweit starben etwa 630.000 Menschen an HIV-bedingten Ursachen, und schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen infizierten sich mit HIV, darunter 120.000 Kinder.
Im Jahr 2024 erhielten 31,6 Millionen Menschen eine antiretrovirale Behandlung, gegenüber 30,3 Millionen im Jahr 2023.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: