Gesundheitspersonal: Simbabwe wehrt sich gegen Abwanderung

Harare – Simbabwe wehrt sich gegen die Abwanderung von Gesundheitspersonal. Die Regierung in Harare will laut örtlichen Medienberichtenein Gesetz gegen die Abwanderung von Fachkräften im Gesundheitsbereich erlassen.
Wer Ärzte und Pfleger abwerbe, während in heimischen Kliniken der Notstand herrsche, begehe ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, wird der Vizepräsident und Gesundheitsminister des Landes, Constantino Chiwenga, zitiert.
Seit Jahren ringt Simbabwe mit einem wirtschaftlichen Verfall, der auch den staatlichen Gesundheitssektor trifft. Viele Ärzte und Pfleger wanderten nach Südafrika, Großbritannien und in andere westliche Staaten aus. dort verdienen sie ein Vielfaches ihres simbabwischen Einkommens.
Laut der Regierung haben allein in den vergangenen zwei Jahren mehr als 4.000 Pfleger Simbabwe verlassen. „Die Menschen sterben in Krankenhäusern, weil es keine Ärzte und Pfleger mehr gibt“, so Chiwenga. 2017 war in dem südafrikanischen Land die Hoffnung auf eine Besserung der politischen und wirtschaftlichen Lage aufgekeimt.
Damals hatte die Armee unter der Führung Chiwengas den langjährigen Diktator Robert Mugabe in einem sogenannten „weichen Putsch“ zum Rücktritt gezwungen. Doch auch unter seinem Nachfolger Emmerson Mnangagwa kommt es weiterhin zu Menschenrechtsverletzungen, Zensur, hoher Inflation und teils stundenlangen Stromausfällen.
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