Großbritannien lässt Lecanemab gegen Alzheimer zu

London – Das Medikament Lecanemab zur Behandlung der frühen Alzheimer-Krankheit hat in Großbritannien von der britischen Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) die Zulassung für bestimmte Patientengruppen erhalten.
Die Marktzulassung gilt nach Angaben von Bioarctic AB (BIOA B), einem Partner von Eisai, für die Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und leichter Demenz infolge der Alzheimer-Krankheit bei erwachsenen Patienten, die Apolipoprotein E ε4 (ApoE ε4) heterozygot oder Nichtträger sind.
Lecanemab ist das erste Medikament, das in einem europäischen Land zugelassen wird und auf eine der Krankheit zugrunde liegende Ursache abzielt. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte die Zulassung für das Präparat kürzlich noch abgelehnt.
Die Zulassung in Großbritannien basierte hauptsächlich auf den Daten der Phase 3 der globalen klinischen Studie Clarity AD.
Das Medikament wird aber nicht über das staatliche Gesundheitssystem NHS ausgegeben, da die dafür zuständige Finanzaufsicht das Medikament für zu teuer hält. Die Vorteile des Wirkstoffs Lecanemab seien „einfach zu gering, um die erheblichen Kosten für das NHS zu rechtfertigen“, erklärte das Nationale Institut für Exzellenz von Gesundheit und Pflege (NICE).
Im Vereinigten Königreich leben Bioarctic AB zufolge schätzungsweise 982.000 Menschen mit Demenz, und bei 60 Prozent bis 70 Prozent der Demenzkranken ist demnach die Alzheimer-Krankheit die Ursache.
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