Ausland

Haus von EU-Abgeordnetem und Impfbefürworter in Belgien angegriffen

  • Dienstag, 7. Dezember 2021
EU-Abgeordneter Pascal Arimont. /picture alliance, BELGA, Dirk Waem
EU-Abgeordneter Pascal Arimont. /picture alliance, BELGA, Dirk Waem

Brüssel – Nach einem Angriff auf das Haus des belgischen Europaabgeordneten Pascal Arimont solidari­siert sich das EU-Parlament mit dem Politiker. Das Haus des Abgeordneten in der deutschsprachi­gen Gemeinschaft an der Grenze zu Deutschland wurde in der Nacht zum vergangenen Samstag angegriffen.

Arimont geht davon aus, dass der Angriff mit seiner öffentlichen Befürwortung der Coronaimpfung zu­sammen­hängt. „Wir werden diese Art von Hass niemals akzeptieren“, schrieb Parlamentspräsident David Sassoli ges­tern auf Twitter. Manfred Weber (CSU), Fraktionschef der Christdemokraten, sagte, man sei schockiert und unterstütze Arimont.

Wie Arimont auf Facebook mitteilte, schrieben Unbekannte in Großbuchstaben an sein Garagentor des Hauses in Büllingen: „Lügen, erpressen, hetzen, spalten...Dafür werdet ihr Bezahlen!!!“. Zudem sei ein Molotow-Cocktail gefunden worden, der nahe des Kinderzimmers an die Fassade geworfen worden sei. „Ich bin sprachlos und entsetzt. Das geht zu weit. Viel zu weit!“, schrieb Arimont auf Facebook. Ein Mitar­beiter des Abgeordneten bestätigte den Vorfall.

Der deutschsprachigen belgischen Zeitung Grenzecho sagte Arimont, dass er kürzlich auf Facebook die Rolle der Wissenschaft kommentiert habe. Nun habe er offenbar die Antwort dafür auf seiner Garage ge­funden. Er hoffe, dass die Polizei „in gewissen Kanälen recherchiert“, sagte der Abgeordnete dem Grenz­echo.

Er verwies etwa auf die „Initiative Privatadressen“ im Nachrichtendienst Telegram, bei der dazu aufge­ru­fen wird, die Privatadressen von Politikern zu sammeln. Bereits vor gut zwei Wochen war der Minister­prä­sident der deutschsprachigen Gemeinschaft Oliver Paasch verbal attackiert worden, wie er auf Twitter mitteilte. „Paasch verrecke“, stand in großen Buchstaben auf einer Wand.

In Deutschland war am Freitagabend die Privatsphäre der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) angegriffen worden. Rund 30 Gegner der Coronapolitik versammelten sich laut rufend vor ihrem Wohnhaus, dabei trugen sie Fackeln und Plakate.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung