Hilfsorganisation: Trump macht Tuberkulose zur globalen Gefahr

Würzburg – Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump gefährden nach Einschätzung der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) Millionen Menschenleben weltweit. Die globale Bekämpfung der Infektionskrankheit Tuberkulose sei bereits beeinträchtigt, teilte die Organisation heute mit.
Die DAHW verwies auf den beschlossenen Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Entlassung hunderter Mitarbeiter der US-Entwicklungsagentur USAID. Die Vereinigten Staaten hätten als großer Geldgeber viele unverzichtbare Bestandteile der Tuberkulosearbeit finanziert. Das betreffe etwa den Transport von Proben ins Labor. Ohne korrekte Diagnose könnten Kranke aber nicht richtig behandelt werden.
Die Hilfsorganisation zitierte zudem Joseph Kasekende aus ihrem Büro im ostafrikanischen Uganda: „Unsere Partnerorganisationen, deren Personal auch durch USAID-Mittel bezahlt wird, mussten zahlreiche Mitarbeitende beurlauben. Einer unserer wichtigsten Partner hat sein Personal von 80 auf zehn Personen reduzieren müssen.“ Dabei würden die Mitarbeitenden dringend benötigt.
Wie Kasekende ergänzte, dürfte auch die Bereitstellung von Medikamenten durch den Ausfall der US-Mittel beeinträchtigt werden – mit katastrophalen Folgen: Werde die Tuberkulosebehandlung nicht richtig durchgeführt oder abgebrochen, könnten sich Antibiotikaresistenzen bilden. „Je weiter sich diese verbreiten, desto gefährlicher wird Tuberkulose als globales Gesundheitsrisiko.“
Bereits jetzt stecken sich nach DAHW-Informationen pro Jahr rund zehn Millionen Menschen weltweit mit Tuberkulose an, mehr als eine Million Menschen sterben an der Krankheit. Die meisten Infektionen melden demnach Länder des globalen Südens.
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