Höchststand von Tödesfällen durch Corona im Iran
Teheran – Der Iran hat gestern erneut einen Höchststand bei den Coronatodesfällen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 684 Menschen an COVID-19 – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei mehr als 36.400, etwas weniger als vor einer Woche.
Der Iran ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land der Region, nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 102.000 Menschen nach einer Coronainfektion. Allerdings räumen selbst die iranischen Gesundheitsbehörden ein, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt.
Derzeit kämpft das Land gegen eine neue Coronawelle, die durch die hochansteckende Delta-Variante befeuert wird. Trotzdem werden die Maßnahmen gelockert: Erst vorgestern ging ein sechstägiger Lockdown zu Ende, der unter anderem die Schließung von Behörden, Banken und Geschäften umfasste.
Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums beklagte die „extrem niedrige“ Bereitschaft vieler Bürger, sich noch an Lockdownregeln zu halten.
Wegen US-Sanktionen ist es laut der iranischen Regierung schwierig, Impfstoff zu importieren. Ein Sprecher der nationalen COVID-Taskforce kündigte nun an, dass das Land bis Ende September 30 Millionen Dosen Impfstoff und bis Mitte November weitere 30 Millionen Dosen importieren werde.
Laut dem Gesundheitsministerium sind 16,7 Millionen der 83 Millionen Einwohner einmal geimpft, nur 5,8 Millionen von ihnen haben eine zweite Dosis erhalten.
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