Indien geht nach Tod von Kindern in Usbekistan gegen Hustensaft-Produzenten vor

Neu Delhi – Nach dem Tod von mindestens 18 Kindern in Usbekistan haben die indischen Behörden die Hustensaftproduktion einer indischen Pharmafirma gestoppt.
Gesundheitsminister Mansukh Madaviya erklärte, nach Gesprächen mit Kollegen aus Usbekistan hätten indische Ermittler heute eine Produktionsanlage der Firma Marion Biotech nahe der Hauptstadt Neu Delhi inspiziert. Proben des Hustensafts würden nun untersucht. „Auf der Grundlage des Inspektionsberichts werden gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen“, kündigte Madaviya an.
In Usbekistan waren nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 18 Kinder nach der Einnahme eines Hustensafts mit dem Markennamen Doc-1 Max gestorben. Der Hustensaft war demnach mit der giftigen Chemikalie Ethylenglykol verunreinigt gewesen, die etwa in Frostschutzmitteln enthalten ist.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Oktober vor mehreren Hustensäften aus Indien gewarnt, die „inakzeptable Mengen“ von Ethylenglykol und Diethylenglykol enthielten. Die vom indischen Pharmaunternehmen Maiden Pharmaceuticals hergestellten Medikamente wurden mit dem Tod von fast 70 Kindern in Gambia in Verbindung gebracht. Die Kinder waren an akutem Nierenversagen gestorben.
Die Behörden in Indien hatte nach der WHO-Warnung Ermittlungen gegen Maiden Pharmaceuticals eingeleitet. Die Untersuchung habe ergeben, dass die beanstandeten Medikamente den „Qualitätsstandards“ entsprachen, hieß es danach.
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