Ausland

Intensivstationen in Belgien am Limit

  • Montag, 26. April 2021
/picture alliance, BELGA, Dirk Waem
/picture alliance, BELGA, Dirk Waem

Brüssel – Angesichts der verheerenden dritten Coronawelle in Belgien hat das Gesundheitsministerium des Landes am vergangenen Freitag vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Etwa 900 der 2.000 Inten­siv­betten in Belgien sind demnach mit COVID-19-Patienten belegt. Der Behörden­vertreter Marcel Van der Auwera sagte, die Mitarbeiter auf den Intensivstationen seien „erschöpft“.

Seinen Angaben zufolge erklärte sich Deutschland zur Aufnahme belgischer COVID-19-Patienten bereit.
Die Mitarbeiter auf den Intensivstationen gäben seit einem Monat „130 Prozent“, sagte Van der Auwera. Die angespannte Situation werde voraussichtlich noch „zwei oder drei Wochen“ andauern.

Wegen der hohen Belegung der in Belgien verfügbaren Intensivbetten mit COVID-19-Patienten hätten viele Krankenhäuser Schwierigkeiten, andere Notfälle zu behandeln, etwa Opfer von Autounfällen. Am vergangenen Freitag habe es in ganz Belgien nur 82 freie Intensivbetten für solche Fälle gegeben, sagte Van der Auwera.

Deutschland habe sich nach einer entsprechenden Bitte Brüssels bereit erklärt, Patienten aus dem Nach­barland aufzunehmen. Bereits während der zweiten Coronawelle im November waren COVID-19-Patien­ten aus Belgien nach Deutschland verlegt worden.

Trotz der dramatischen Lage in den Krankenhäusern hält die Regierung von Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo an der für Anfang Mai geplanten Lockerung des Coronalockdowns fest.

Restaurants und Cafés dürfen vom 8. Mai an ihre Außenbereiche wieder öffnen, bekräftigte De Croo am vergangenen Freitag. Pro Tisch seien dann vier Gäste erlaubt. Die Lockerungen seien möglich, weil die Impfkampagne in Belgien besser voranschreite „als erwartet“.

Die Zahl der täglichen Coronaneuinfektionen in Belgien lag in den vergangenen sieben Tagen im Schnitt bei gut 3.500. 2,5 Millionen der 11,5 Millionen Einwohner des Landes haben bereits mindestens eine Coronaimpfung erhalten.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung