Ausland

Israel will Schüler in der Unterrichtszeit impfen

  • Montag, 23. August 2021
/picture alliance, Xinhua News Agency, Gil Cohen Magen
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Tel Aviv – Mit Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September will Israel Schülern wäh­rend der Unter­richts­zeit gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen. Dafür sei lediglich die Zustimmung der Eltern erforderlich, teilte das Coronakabinett der Regierung heute mit.

Israel impft grundsätzlich Kinder schon mit zwölf Jahren, in Ausnahmefällen sogar schon mit fünf. Dies gilt allerdings nur für besonders gefährdete Kinder – etwa wegen extremer Adipositas, schweren chroni­schen Lungenkrankheiten oder Herzproblemen.

Das 9,4-Millionen-Einwohner-Land versucht derzeit, mit einer umfangreichen Impfkampagne den An­stieg von Coronaneuinfektionen zu bremsen. Heute meldete das Gesundheitsministerium 5.383 neue Fälle.

Zugleich wurden 672 Schwerkranke registriert – der höchste Wert seit März. 16 weitere Menschen starben. Bislang sind knapp 59 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft – von den 12- bis 15-Jährigen etwa 29 Prozent, von den 16- bis 19-Jährigen etwa 69 Prozent.

Wegen der Pandemie gelten an den Schulen besondere Regeln. In „roten Städten“ mit besonders vielen Neuinfektionen gibt es nur Präsenzunterricht, wenn in der Klasse mindestens 70 Prozent der Schüler geimpft sind. Sonst müssen alle in Online-Unterricht. Zudem sollen etwa 1,6 Millionen Schüler noch diesen Monat auf Antikörper gegen das Virus getestet werden.

Wer Antikörper nachweisen kann, muss bei einem Coronafall in der Klasse nicht in Quarantäne. Außer­dem sollen direkt vor dem Wiederbeginn der Schule zwei Millionen Schüler zuhause einen Schnelltest machen.

Die sieben öffentlichen Krankenhäuser im Land erklärten, aufgrund eines Finanzstreits mit der Regierung ab sofort keine Coronapatienten mehr aufzunehmen. Ab übermorgen werde man auf einen Notbetrieb runterfahren, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die Regierung habe Millionenbeträge versprochen, die nicht gezahlt worden seien.

dpa

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