Johnson & Johnson zu Milliardenstrafe verurteilt

New York – Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) ist zu einer Schadenersatzzahlung in Milliardenhöhe verurteilt worden. Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Pennsylvania entschied gestern, dass J&J wegen fehlender Informationen über die Nebenwirkungen eines bei Schizophrenie eingesetzten Medikaments acht Milliarden Dollar (rund 7,3 Milliarden Euro) zahlen müsse.
Das Unternehmen kündigte umgehend an, in Berufung zu gehen. Geklagt hatte ein Mann, der das Psychopharmakum Risperdal eingenommen hatte, das bei Schizophrenie und bipolaren Störungen verschrieben wird. Er wirft dem Pharmakonzern vor, ihm seien dadurch Brüste gewachsen.
J&J bezeichnete das Urteil als „absolut unverhältnismäßig“ und „unbegründet“. Das Unternehmen sei „zuversichtlich, dass das Urteil gekippt“ werde, teilte J&J mit. Risperdal ist seit 1993 in den USA zugelassen und hat Einnahmen in Höhe von rund 737 Millionen Dollar erzielt. Klagen gegen J&J wegen der Nebenwirkungen des Medikaments sind in mehreren US-Staaten anhängig.
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