Keine Choleraentwarnung für Afrika

Brazzaville – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldet einen Rückgang von Cholerafällen in Afrika um mehr als ein Drittel binnen einer Woche. Entwarnung gebe es allerdings nicht, wie Regionaldirektorin Matshidiso Moeti heute in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville betonte.
Starke Überflutungen und Zyklone in Teilen des südlichen Afrika hätten das Risiko einer Krankheitsausbreitung neuerlich erhöht. Derzeit verzeichnen demnach zwölf Länder Afrikas einen Ausbruch der bakteriellen Infektionskrankheit.
In Malawi, das seinen schlimmsten Ausbruch in der Geschichte erlebe, hätten Regenfälle die Helfer von Bedürftigen abgeschnitten. Ein Cholerabehandlungszentrum sei überschwemmt worden.
Mosambik werde aktuell in sechs von elf Provinzen von Cholera heimgesucht. Auf Madagaskar hätten die Auswirkungen der jüngsten Tropenstürme zusätzlich zu einem Anstieg von Malaria geführt.
Neben extremen Wetterereignissen würden die Choleraausbrüche auch von Konflikten vorangetrieben, betont die WHO: „Menschen mussten fliehen und finden sich in prekären Lebensumständen wieder.“
Die vom Vibrio-cholerae-Bakterium ausgelöste Krankheit kann sich in extremem Durchfall und Erbrechen äußern. Sie wird meist über verunreinigtes Trinkwasser und Nahrung übertragen. Die hochansteckende Erkrankung ist unter den richtigen Umständen einfach zu behandeln. Die WHO hat nach eigenen Angaben 80 Experten in die betroffenen Länder entsandt.
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