„Krankheit X“ im Kongo: Warten auf Laborergebnisse

Kinshasa – In der Demokratischen Republik Kongo warten Gesundheitsbehörden und Ärzte auf das Ergebnis der Laboruntersuchungen zu einer mysteriösen Krankheit.
Die „Krankheit X“ genannte tödliche Erkrankung war Ende Oktober im Südwesten des zentralafrikanischen Landes erstmals aufgetreten. Nach grippeähnlichen Symptomen sind bereits mehr als 130 Patienten gestorben.
Besonders stark betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder. Die Analysen der in den vergangenen Tagen genommenen Proben könnten offiziellen Angaben zufolge heute oder morgen vorliegen.
Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba schließt nicht aus, dass es sich um eine besonders starke Version der saisonalen Grippe handeln könnte – die ersten Krankheitsfälle wurden zu Beginn der Grippesaison im Kongo verzeichnet.
Gleichzeitig sind die Behörden Kamba zufolge in höchster Alarmbereitschaft. Eine engmaschige Überwachung sei notwendig, betonte der Minister.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickt nun Fachleute in die Demokratische Republik Kongo, um die dortigen Gesundheitsbehörden bei den Untersuchungen zu einer mysteriösen Krankheit zu unterstützen. Das Team bestehe aus Epidemiologen, Klinikern, Labortechnikern sowie Experten für Infektionsprävention und -kontrolle, teilte das WHO-Regionalbüro für Afrika mit.
„Wir unternehmen alles, um die Ursache der Krankheit zu ermitteln, ihre Übertragungswege zu verstehen und so schnell wie möglich eine angemessene Reaktion sicherzustellen“, sagte Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektorin für Afrika.
Nach WHO-Angaben bringen die entsandten Experten auch wichtige Medikamente sowie Diagnose- und Probenentnahme-Kits mit, um bei der schnellen Analyse und Ermittlung der Krankheitsursache zu helfen. Das Team werde sich auf epidemiologische Untersuchungen und Probenentnahmen, aktive Fallfindung, Behandlung und Aufklärungsaktivitäten konzentrieren, hieß es.
Als mögliche Ursache der im Kongo als „Krankheit X“ bezeichneten Krankheit wird der WHO zufolge ein Krankheitserreger der Atemwege wie Influenza oder COVID-19 untersucht, aber auch Malaria, Masern und andere kämen infrage. Das kongolesische Gesundheitsministerium rechnet spätestens an diesem Wochenende mit den Laborergebnissen der bisher genommenen Proben.
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