Kürzung von US-Finanzmitteln zwingt WHO zu Stellenabbau und Umstrukturierung

Genf – Die massiven Kürzungen bei US-Geldern haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach Angaben ihres Chefs in eine tiefe Haushaltskrise gestürzt und zwingen sie zu einem Stellenabbau.
Der „plötzliche Rückgang bei den Einnahmen“ habe die WHO mit einer großen Lücke zurückgelassen und „lässt uns keine andere Wahl, als den Umfang unserer Arbeit und die Zahl unserer Mitarbeiter zu reduzieren“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in einer Rede vor den Mitgliedstaaten.
„Die Weigerung der USA, ihre Beiträge für 2024 und 2025 zu zahlen, sowie die Kürzungen der offiziellen Entwicklungshilfe durch einige andere Länder“ bedeuteten, dass die WHO sich im Zweijahreszeitraum 2026-27 einer Lücke zwischen 560 und 650 Millionen US-Dollar (zwischen rund 490 und 568 Millionen Euro) gegenübersehe, betonte Tedros.
Die WHO bereitet sich derzeit auf den angekündigten vollständigen Austritt der USA – ihr mit Abstand größter Geldgeber – im kommenden Januar vor. Die USA haben zudem praktisch alle Auslandshilfen, darunter umfangreiche Hilfen für Gesundheitsprojekte in aller Welt, eingefroren. Auch eine Reihe anderer Länder haben ihre Ausgaben für Entwicklungshilfe gekürzt.
Angesichts der neuen Situation erwägt die WHO eine neue Organisationsstruktur, die Tedros den Mitarbeitern und Mitgliedstaaten vorstellte. Wie viele Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, sagte Tedros nicht.
Er erklärte jedoch, dass die größten Auswirkungen in der Zentrale der Organisation in Genf zu erwarten seien und dass mit einem Abbau in der Führungsetage begonnen werde. Es handele sich um „sehr schmerzhafte Entscheidungen für uns alle“, sagte Tedros.
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